Der verrückte Garten des Herrn Bruhs

Was ein wenig wie ein Labyrinth anmutet und wie ein Chaos daherkommt, ist in Wahrheit kontrollierte Kreativität. Klaus Bruhs aus Herten hat seinen 500 Quadratmeter großen Garten zu einer Szenerie werden lassen, die einem Fantasyfilm entsprungen zu sein scheint.

Der Kfz-Meister im Ruhestand hatte so ein Füllhorn der Kreativität nicht geplant, also er vor 29 Jahren damit begann, außergewöhnliche Gegenstände zu sammeln, Blumen zu pflanzen und (unwissentlich) ein wahres Paradies zu erschaffen.
In seinem Garten stehen die verrücktesten Dinge; eine echte englische Telefonzelle etwa, die „650 Kilogramm ohne Scheiben“ wiegt, Auto-Bremsscheiben mit Gymnastikbällen garniert, Johannisbeerbüsche, Lampenschirme, Rosen, Bauhelme und Straßenschilder - alles auf skurrile Weise zweckentfremdet.
Metall, Plastik oder Glas -für Klaus Bruhs kann alles verwenden, auch, wenn er oft erst einmal nicht weiß, wie und wofür. „Das ist oft ganz spontan“, sagt er im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL.
Neben verrückten Dingen finden sich auch interessante Pflanzen, etwa den seltenen Drachenwurz. Den gibt es sonst eigentlich nur auf Mittelmeerinsel. Besonders stolz ist Klaus Bruhs auch auf einTeestrauchgewächs: seine Kamelie (Camellia japonica) ist fast 4,50 Meter hoch und schon 25 Jahre alt.
Selbst das Fernsehen war schon vor Ort, drehte zwölf Stunden im verrückten Garten des Herrn Bruhs.
„Gesendet wurden dann aber nur etwa vier Minuten“, erinnert er sich und weist darauf hin, dass der Beitrag immer noch im Internet unter den Stichworten „verrückter Garten und Bruhs“ zu finden ist (Hier: http://www.wdr.de/tv/ardheim/sendungen/2009/august/090830_4.phtml).
Neugierige gebe es nämlich genug. „Ich mache sogar ab und zu Führungen durch den Garten, meist für Freunde und Bekannte.“ Alleine könne man sich durch den labyrinth­artigen Ort nämlich kaum durchschlagen. Fehlt ihm denn noch irgendetwas in seinem Garten? „Ich hätte gerne noch einen alten Bauwagen“, sagt Klaus Bruhs und hat schon den Kopf voller Ideen, wie er diesen zweckentfremden könnte, getreu dem Ausspruch des Erzählers Jakob Boßhart (1862 bis 1924): „Menschen mit Phantasie langweilen sich nie ...“