Zum Lachen in den Keller
Einiges, was uns aus islamisch geprägten Ländern berichtet wird, ruft bei uns Ungläubigen ungläubiges Kopfschütteln hervor. Sozusagen im Rückwärtsgang nähert man sich dort wieder überholten Wertvorstellungen, was in erster Linie zur Folge hat, dass die kleinen Zugeständnisse, die man den nach Gleichberechtigung strebenden Frauen gemacht hatte, wieder einkassiert werden.
Jetzt las ich, dass der türkische Vize-Regierungschef Bülent Arinc den Frauen das laute Lachen in der Öffentlichkeit verbieten möchte. Auf jemandem, der schon mehrmals eine Festzelt-Bank mit einem angeheiterten Damen-Kegelclub teilen musste, übt dieser Gedanke einen gewissen Charme aus. Erst gestern schlug das Schicksal wieder in voller Härte zu, als wir den dreistündigen Kirmesbummel im lärmigen Bayernzelt abschließen wollten. Kaum hatten wir uns niedergesetzt, steuerten die in einheitlichen T-Shirts gekleideten „Wilden Hummeln“ auf unseren Tisch zu und ehe ich mich versah, war ich von jeweils fünf Damen mittleren Alters eingekeilt, was meine mir gegenüber sitzende Frau als äußerst belustigend empfand. Dieses schrille Gekreische und das grundlos laute Lachen spiegelte sich wohl allzu deutlich in meiner Mimik wider – nur so erklärt es sich, dass die beiden, direkt neben mir sitzenden Hummeln sich fest bei mir einhakten und offensichtlich versuchten, mich zu Tode zu schunkeln.
Aber auch im direkten Freundes- und Bekanntenkreis wird oftmals ohne erkennbaren Anlass lautstark gelacht. Und jedes Mal muss ich an mich halten, damit mir nicht der flehende Hilferuf rausrutscht; Herr Bülent Arinc, übernehmen Sie bitte!“
Autor:Klaus Ahlfänger aus Herten |
15 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.