Philip Kehr: Böhmisches Blut - Mörder sind sie alle

Diesen Krimi muss man gelesen haben, wie alles von Philip Kerr über den Berliner "Bullen" Bernie Gunther. | Foto: Wunderlich-Verlag
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Neues von Bernie Gunther: Der brillante Krimi-Autor Philip Kerr meldet sich mit einem neuen Roman um seinen Mordermittler zurück. „Böhmisches Blut“ spielt 1941 – und er ist hammerhart.

Warum kennt der Schotte Kerr, Jahrgang 1956, sich so gut mit deutscher Geschichte und Lebensart aus? Auch dieser Roman ist so spannend, dass einem die Haare zu Berge stehen.

Story: Bernie Gunther bekommt es wieder seinem alten Chef, dem finsteren Nazi-Bonzen Reinhard Heydrich, zu tun. Heydrich, inzwischen stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, beordert ihn nach Prag.

Geschichte-Lektionen der spannenden Art

Dort soll Bernie ein Wochenende in dessen Landhaus verbringen. Neben Heydrich geben sich dort zahlreiche andere unangenehme Persönlichkeiten aus SA und SS ein Stelldichein – und einer wird ermordet. Die Leiche wird in einem von innen abgeschlossenen Zimmer gefunden. Bernie muss den Täter finden, denn Heydrich zu enttäuschen ist lebensgefährlich.

1941: Über Berlin regnet es Bomben. Es gibt nur noch wässriges Bier. Ausgangssperren nachts. Und tschechische Terroristen narren die Nazis. Gunter lernt eine ungewöhnliche junge Frau kennen, die er mit nach Prag nimmt.
Dieser Roman ist opulent, brutal, satirisch, ungemein spannend. Auftakt einer neuen Trilogie um den knurrigen Bernie Gunther. Schön, dass Philip Kerr seinen Helden nicht abserviert.

Krimi-Reihe für anspruchsvolle Leser

„Böhmisches Blut“ macht Lust, sich seine alten Schmöker vorzunehmen, in denen Bernie Gunther Mörder jagt. Von den späten 20er Jahren bis Mitte der Fünziger reicht inzwischen die Reihe. Diese Krimis sollten Geschichtslehrer ihren Schülern als Lektüre ans Herz legen. Wetten, dass junge Erwachsene dabei mehr lernen als aus drögen Schulbüchern?

Die Bernie-Gunther-Reihe:
1989 erschien als erster Roman „Feuer in Berlin“. Aus dem Debüt entwickelte sich die Serie um den Privatdetektiv Bernhard Gunther. Diese Reihe führte Kerr mit den 2007, 2008 und 2010 erschienen Romanen „Das Janus-Projekt“, „Das letzte Experiment“, „Die Adlon-Verschwörung“ und "Mission Walhalla" fort.

Für „Die Adlon-Verschwörung“ gewann Philip Kerr den weltweit höchstdotierten Krimipreis der spanischen Mediengruppe RBA und den renommierten Ellis-Peters-Award.

Philip Kerr ist international ohnehin ein gefeierter Autor. Erstklassig finde ich auch seinen utopischen Krimi „Das Wittgenstein-Programm“ und den Thriller „Game over“.

Philip Kerr: Böhmisches Blut. Kriminal-Roman, erschienen im Wunderlich, 480 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-8052-5042-9, 19,95 Euro

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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