Jugendkulturpreis im Glashaus verliehen

Beim Jugendkulturpreis in diesem Jahr wurden sechs Projekte ausgezeichnet. | Foto: Stadt Herten
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Sie haben Besucher als Scouts durch die NSU-Ausstellung geführt oder trotz Handicap ein komplettes Theaterstück inszeniert. Sechs Projekte von engagierten Kindern und Jugendlichen in Herten wurden im Glashaus mit dem Jugendkulturpreis 2014 geehrt. Auf der Bühne zeigten die Preisträger mit Filmen, Tanz- und Theateraufführungen Ausschnitte aus ihrer Arbeit.

„Die Jury hatte die Qual der Wahl, denn es gab keine ‚schlechten‘ Bewerber“, bemerkte Bürgermeister Dr. Uli Paetzel zu Beginn der Preisverleihung. Die Bandbreite der gesellschaftlichen und kulturellen Projekte war auch in diesem Jahr groß. Sechs Gruppen wurden schließlich von der Jury ausgewählt. Die Gewinner erhielten eine Belohnung von 500 Euro.

Schülerscouts bei der NSU-Ausstellung

Acht Schülerinnen und Schüler der Rosa-Parks-Schule und des Städtischen Gymnasiums ließen sich zu Scouts für die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ ausbilden. Dort führten sie in drei Wochen über 300 Besucherinnen und Besucher durch die Galerie und gaben den Opfern der NSU-Morde ein Gesicht. „Besonders beeindruckend fand ich, wie bedacht, respektvoll und einfühlend die Scouts mit dem Thema umgegangen sind“, lobte Laudator Zühtü Baritoglu die Jugendlichen.

Theaterstück „Die Abenteuer des starken Wanja“

Die Schülerinnen und Schüler der Christy-Brown-Schule ließen die Kinderbuch-Figur „Der starke Wanja“ durch ihr Theaterstück lebendig werden. „Sie haben trotz mehrfacher Handicaps ihre Rollen gelernt und intensiv geprobt, bis das Stück reif für die Bühne war“, betonte Jury-Mitglied Nico Gruber anerkennend. In der Inszenierung geht es um den in Russland lebenden Helden Wanja, der seine boshaften Gegner besiegt und am Ende die schöne Zarentochter für sich gewinnt.

Tanzgruppen „Steps“ und „Wacky Feet“

Tanz und Bewegung gab es mit zwei weiteren Preisträgern: Die Tanzgruppe „Steps“ und die Mädchentanz-Combo „Wacky Feet“ überzeugten mit starkem Teamgeist und selbst entwickelten Choreografien zu Hip Hop-Sound. Die Mädchen der Gruppe „Wacky Feet“ haben sich neben ihren Proben einen Gesprächskreis eingerichtet. Dort können die Künstlerinnen frei über Probleme in der Schule oder in der Familie reden.

Trommeln und Masken: „Eine Woche Afrika“

Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Afrika-„Reise“ der Schülerinnen und Schüler der Achtenbeckschule. Mit Trommeln und Masken holten die Kinder und Jugendlichen die Kultur und das Leben in Ghana zu sich ins Klassenzimmer. „Auch sonst schüchterne Kinder tanzten zu wilden Rhythmen. Durch das Trommeln und Tanzen hat sich ein schönes Gemeinschaftsgefühl entwickelt“, fand Lea Pulina aus der Jury.

Theaterstück „Romeo und Julia“

Nicht zuletzt erhielten 27 Schülerinnen und Schüler der Rosa-Parks-Schule den Jugendkulturpreis für ihre traurig-schöne Darstellung des Theaterstücks „Romeo und Julia“. In wochenlangen Proben übten sie Schwertkämpfe sowie Tänze ein und arbeiteten zusammen an Requisiten. „Vor allem die Umsetzung des Stücks mit eigenen Worten und Mitteln hat uns sehr gefallen“, lobte die Jury.
Die Jury setzte sich aus Michael Otta, Marlies Bock, Freia Lukat und Bürgermeister Dr. Uli Paetzel sowie den Jugendlichen Nico Gruber, Jasmin Klytta und Lea Pulina zusammen. Neben den Projekten werden meist auch Initiatoren und Förderer mit einem Sonderpreis bedacht. „In diesem Jahr gab es allerdings so viele Bewerbungen von Projekten, dass wir auf einen zusätzlichen Sonderpreis verzichtet haben“, sagte Sabine Weißenberg vom Kulturbüro.
Die Verleihung des Jugendkulturpreises findet seit 2008 statt.

Die Preisträger im Überblick

Schülerinnen und Schüler der Rosa-Parks-Schule und des Städtischen Gymnasiums Herten, Scouts in der Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ 
Tanzgruppe Steps aus Westerholt, Projektleiterin: Patricia Kosinski 
Schülerinnen und Schüler der Christy-Brown-Schule, Theaterprojekt: „Die Abenteuer des starken Wanja von Otfried Preußler“, Projektleitung: Marion Gerlach (Theaterpädagogin), Annegret Aßmann (Lehrerin) 
Arbeitskreis Jugendzentrum Nord e.V., Projekt: Mädchentanzgruppe „Wacky Feet“, Trainerin: Julia Brechwald 
Schülerinnen und Schüler der Achtenbeckschule, Projekt: „Eine Woche in Afrika“ – Projektwoche mit Tänzen, Spielen und Trommelgeschichten aus Ghana, Projektleitung: Britta Kuhn (Lehrerin), Julius Nartey und Reinhard Conen (Künstler) 
Schülerinnen und Schüler der Rosa-Parks-Schule, Theaterprojekt:„Romeo und Julia“, Projektleitung: Brigitte Schröter, Ludger Haumann (Lehrer)

Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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