Hundertachtzig Grad und dennoch unfallfrei

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Aus persönlicher Wahrnehmung muss ich der Behauptung widersprechen, dass zunehmendes Alter eine Minderung der Fahrsicherheit bedinge. Irgendwie verwunderte es mich, als dieses Mal zu Frühlingsbeginn monatelang Entbehrtes keinerlei gefährliche Aufmerksamkeitsverschiebungen hervorrief. Strahlend blauer Himmel, kurze und enge Röcke – und dennoch richtet sich mein Augenmerk straßenverkehrsordnungsgemäß ausschließlich auf Ampeln, Schilder und Zebrastreifen.

Ja, ich war risikobereit, wenn es darum ging, wohlgerundeten Wesen nachzustarren und es zudem noch galt, das eben Gesehene in einer Art gedanklichen Vorratspeicher jederzeit abrufbar zu machen – sozusagen für alle Fälle. Beim Vorbeifahren wurde mir im wahrsten Sinne des Wortes der Kopf verdreht, wobei ich mir sicher bin, dass ich diesen seinerzeit bis zu 180 Grad wenden konnte. Zu Beginn der warmen Jahreszeit war für mich der sichernde Blick nach vorn eher die Ausnahme und dennoch blieb ich wundersamerweise von jeglichen Auffahrunfällen verschont.

Ja, damals war ich eine unkalkulierbare Gefahr auf vier Rädern. Und so ist es gerade die altersbedingte nachlassende „Verkehrstüchtigkeit“, die mich zu einem auf Sicherheit bedachten, begierdefreien Autofahrer gemacht hat.

Also Mädels: Zieht an oder aus, was ihr wollt - mich kratzt - oder besser gesagt - juckt das nicht mehr.

zig Jahre später (1.4.2012) - züchtig gekleidet
Autor:

Klaus Ahlfänger aus Herten

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