Hier ein Häppchen - da ein Gläschen

An manchen Tagen ist die Anzahl der Probierstände geradezu beängstigend. Würde man all den Aufforderungen des Standpersonals nachkommen, wären Völlegefühl und durch Alkohol bedingte Fahruntüchtigkeit die Folgen. Doch wer kann schon den aufgespießten Käsepröbchen widerstehen, die unbewacht auf den Verkaufstheken platziert sind. Da dreht man doch glatt eine tarnende Zusatzrunde durch den Supermarkt, um sozusagen „ en passant“ ein weiteres Mal zulangen zu können. Einmal auf Probier-Modus umgeschaltet, wird auch noch an Weintrauben und Johannisbeeren herumgezupft – selbstverständlich zum Nulltarif.

Schnorren könnte man auch bei Beerdigungen, indem man sich beim anschließenden Kaffeetrinken unter díe Trauergäste mischt. Letztendlich weiß niemand so genau, um wen es sich bei dem unbekannten, besonders traurig dreinschauenden Streuselkuchenesser handelt. Wird wohl ein ehemaliger Arbeitskollege von unserem Opa sein, mutmaßen dann die Verwandten.

So, eben noch die eingeschweißte Lotion-Probe mit der Schere öffnen - und dann ab unter die Dusche. Und - weil ich ja auch gut riechen möchte - eile ich danach ins Kaufhaus - um mich dort kostenlos einsprühen zu lassen. Wenn nur nicht die vielen Feiertage wären - die reißen echt ein Loch ins Portemonnaie.

Autor:

Klaus Ahlfänger aus Herten

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