George Clooney fesselt Cineasten
Politik kann ein schmutziges Geschäft sein. Damit verrät uns George Clooney (Regisseur, Mit-Drehbuchautor und einer der tragenden Schauspieler) in seinem neuen Film nichts Neues. Aber wie er diese Botschaft verpackt, dass ist elegant und schnörkellos.
"The Ides of March - Tage des Verrats" lautet der Titel des Films. Stück für Stück verfängt sich ein anfangs durchaus klug agierender und idealistisch für „seinen“ Kandidaten kämpfender junger Berater (Ryan Gosling, von überragend guter Leistung) in den Fallstricken des Polit-Business. Clooney macht es den Zuschauern aber trotz der so eindrucksvollen wie nachvollziehbaren Geschichte nicht leicht, denn man kann für alle Beteiligten ebenso Verständnis aufbringen wie sie verdammen. Clooney als aufrecht wirkender Bewerber der Demokraten für das Präsidentenamt möchte man am Liebsten im Kino Beifall klatschen, wenn er intelligent für den bewussten Umgang mit Ressourcen wirbt. Kostprobe: „Ich will, dass in zehn Jahre alle Amerikaner Autos ohne Verbrennungsmotoren fahren.“
Alle kriegen in diesem Film ihr Fett weg, ob sexy Praktikantin oder hartgesottende Journalistin (Marisa Tomei) mit Einfluss, denn alle machen sich die Hände dreckig. Sämtliche Darsteller agieren mit Lust. Ein packendes Drama, das die Zuschauer mit regem Diskussionsbedarf nach dem Abspann zurücklässt.
Der englische Originaltitel spielt auf „Die Iden des März“ an, als Brutus seinen Ziehvater Caesar verriet und an dessen Ermordung mitwirkte. Clooneys Geschichte ist sehr alt und brandaktuell. Für einen solchen Film, heißer Anwärter auf diverse "Oscars" und schon jetzt für "Golden Globes" nominiert, hat sogar Leonardo di Caprio Geld als Mit-Produzent lockergemacht.
Unbedingt reingehen!
The Ides of March - Tage des Verrats, Polit-Thriller von und mit George Clooney, Ryan Gosling, Philip Seymour Hoffman, Paul Giamatti, Marisa Tomei, Evan Rachel Wood , 97 Minuten, Tobis-Film (FSK 12)
Autor:Kerstin Halstenbach aus Herten |
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