"Engel der Themse": Autorin aus Datteln für Literaturpreis nominiert

Der erste viktorianische London-Krimi von Anne Beckenridge ist sprachlich anspruchsvoll, sozialkritisch und ungemein unterhaltend. | Foto: Dryas-Verlag
  • Der erste viktorianische London-Krimi von Anne Beckenridge ist sprachlich anspruchsvoll, sozialkritisch und ungemein unterhaltend.
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Die Dattelner Autorin Christiane Dieckerhoff wurde mit ihrem Roman "Engel der Themse", den sie unter ihrem Pseudonym Anne Breckenridge im Dryas Verlag veröffentlicht hat, für den Homer Literaturpreis in der Kategorie "Historischer Krimi/ Thriller" nominiert.

Der goldene Homer Literaturpreis wird jährlich von der Autorenvereinigung Homer e.V. verliehen, in der Autoren historischer Romane organisiert sind. Die Preisverleihung ist am 28. Oktober 2017 in Ingolstadt. In der Jury Historischer Krimi" waren: Maike Schwagmann, Gudrun Lerchbaum, Christiane Gref und Dr. Marita Spang-Fitzek.

Hier meine Buchkritik, erschienen am 24.10.2016 auf ww.lokalkompass.de.

Über Serienmörder schreiben Krimiautoren bekanntlich gerne, auch peppen viele Thriller-Lieferanten ihre Geschichten auf, in dem sie sie in frühere Epochen verlegen. So könnte der erste London-Krimi von Anne Beckenridge, der 1864 spielt, vom Reißbrett stammen, doch das Gegenteil ist der Fall. "Engel der Themse" ist feines Futter für Leseratten, weil die Autorin fesselnd schreibt und spannend erzählt, ihre Figuren Charakter haben und zu atmen scheinen.
Im viktorianischen London verschwinden immer wieder Kinder. Wenn es sich um die Ärmsten der Armen handelt, interessiert das niemand. In den Slums, und dazu gehört das Gebiet am Fluss, ist die Armut eine Geißel. Erst als der kleine Sohn eines Lords verschwindet, werden die Behörden aufmerksam.
"Engel der Themse" erzählt die Geschichte zweier Geschwister, die sich alleine durchschlagen müssen. Prügel, Hunger, Elendsquartiere, sexuelle Ausbeutung erleben Gladys und ihr etwas jüngerer Bruder. Sie treffen auf Emma, die widerwillig als Küchenmädchen im Haus des Lords arbeitet. Die Intrige, in die Emma hineingezogen wird, hätte Charles Dickens bestimmt gefallen.
"Engel der Themse" ist in jeder Hinsicht überzeugend. Dass die Autorin schon von ihrem Verlag gebeten wurde, eine Fortsetzung zu schreiben, ist überaus erfreulich.
Das Taschenbuch, 272 Seiten, ist im Dryas-Verlag erschienen und auch als E-Book erhältlich.

Hinter dem Pseudonym steckt Christiane Dieckerhoff, bekannt durch ihre Spreewald-Krimis.
Ein Interview mit der in Datteln lebenden Autorin lesen Sie auf diesem Portal: http://www.lokalkompass.de/herten/kultur/kinder-verschwinden-anne-beckenridge-legt-ersten-london-krimi-vor-interview-d706817.html

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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3 Kommentare

Lutz Heinemann aus Recklinghausen
am 25.10.2016 um 01:19

Interessant ...!

Sabine Hegemann aus Essen-Steele
am 25.10.2016 um 02:19

Spreewaldkrimis sind mir lieber

ANA´ stasia Tell aus Essen
am 30.07.2017 um 13:09

den Namen
Christiane Dieckerhoff
schon einige Male gehört ...

http://krimiane.de/
http://krimiane.de/biographie/