Serie: Kunst in Herten - Die Vegetative Säule - Gastbeitrag von Wolfgang Seidel
Das Wasser spüren

Wer das Copa Ca Backum aufsucht, geht an ihr vorbei - zwangsläufig. Denn am Eingang vor der Wellness-Oase präsentiert sie sich und macht schon mal aufmerksam auf Gesundheit, Wohlergehen und Ausgeglichenheit – die Vegetative Säule.
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Wer das Copa Ca Backum aufsucht, geht an ihr vorbei - zwangsläufig. Denn am Eingang vor der Wellness-Oase präsentiert sie sich und macht schon mal aufmerksam auf Gesundheit, Wohlergehen und Ausgeglichenheit – die Vegetative Säule.

Die allermeisten Bürgerinnen und Bürger werden sich aber noch an ihren alten Standort erinnern, an den vertrauten Anblick bei einem Besuch im ehemaligen Stadtbad oder beim Gang zum Rathaus oder beim Einkaufsbummel in der Innenstadt: Zweieinhalb Tonnen schwer und viereinhalb Meter hoch prägte die beliebte Skulptur des Künstlers Waldemar Wien den Otto-Wels-Platz zwischen Stadtbad und Kurt-Schumacher-Straße, ungefähr dort, wo heute ein Teil des Kunstwerkes Bodenflügel im Sommer Wasser speit.

von Wolfgang Seidel

Und Wasser spielt auch für die Vegetative Säule - in der Bevölkerung wegen ihrer runden Formen liebevoll auch gerne die „Vielbusige“ genannt - eine bestimmende Rolle. Über die runden Formen lief das Wasser hinab in eine Ablaufrinne, die in einen Sockel aus Basalt, eine Art Plinthe eingelassen war. Skulptur und Sockel standen auf einer rechteckigen ebenerdigen Pflasterung aus Basaltmosaik und waren rundum frei zugänglich. So konnte wer wollte, Groß oder Klein, Jung oder Alt im Vorbeigehen oder im Drumherumgehen die Vegetative Säule berühren, das Wasser spüren und sich über die Hand laufen lassen, einen Moment innehalten im geschäftigen Ablauf des Tages oder nur Freude an dem Wasser- und Formenspiel haben. Ganz so mag sich Waldemar Wien (geb. 1927 in Dortmund; gest. 1994 in Kierspe) das vorgestellt haben, als er die Arbeit 1969 fertiggestellt hat und sie dann – als Schenkung der Frau des Hertener Unternehmers Karl-Ludwig Schweisfurth – der Stadt übergeben wurde. 35 Jahre hat die Vegetative Säule auf dem Otto-Wels-Platz gestanden.

2004 muss die Säule umziehen

Dort im Kontakt zum Hallenschwimmbad, in dem die Besucher Entspannung und körperlichen Ausgleich gesucht haben, hat die Skulptur ihren kleinen Beitrag zur vegetativen Balance geleistet. Vom gleichen Künstler findet sich im Übrigen noch eine weitere Brunnenarbeit – eines der Lieblingsthemen von Waldemar Wien - in der Innenstadt, nämlich die Brunnensäule auf der Kranzplatte in der Ewaldstraße. Die Vegetative Säule musste 2004 dem Bau der Rathaus-Galerien weichen und wurde in Räumlichkeiten des Zentralen Betriebshofes eingelagert. Erst 2013 konnte sie - mit Unterstützung der Hertener Stadtwerke – an ihrem neuen Standort, dem Copa Ca Backum aufgestellt werden. Leider hat die Skulptur dabei einiges von ihrer ursprünglichen Gestaltung verloren, wie das Basaltmosaik als Pflasterung und den Sockel mit der Ablaufrinne. Stattdessen ist sie einige Zentimeter in den Boden versenkt worden, mit Gabionen aus artfremden Steinen in einem recht engen Radius umgeben worden und wirkt daher ein wenig an den Rand gedrängt.
Gleichwohl: ein beliebtes Kunstwerk ist seitdem zurück und steht wieder an einem Schwimmbad. Eine gelungene Verbindung ist so zum alten Standort vor dem ehemaligen Stadtbad hergestellt worden. Und inzwischen gehört sie auch am Copa Ca Backum zum gewohnten Anblick.

Mehr über die Initiative Stadt.Kunst im Netz: www.stadtkunst-herten.de

Autor:

Lokalkompass Herten aus Herten

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