Landflucht und Urbanisierung
Frage der Woche: Wie kann das Dorf gerettet werden?
Immer mehr Unternehmen ziehen ihre Angebote und Filialien von ländlichen Gegenden und Dörfern ab. Das beginnt bei den Leerungszeiten des Briefkastens und endet bei schließenden Bankfilialien. Wo wird Landflucht überall sichtbar?
Mit mehr als 230 Einwohner pro Quadratmeter ist Deutschland ein dicht besiedeltes Land. Allerdings leben rund drei Viertel der Deutschen in Städten und Ballungsräumen. Das übrige Viertel, das in kleineren Landkreisen und Gemeinden sein Zuhause hat, kennt seit Jahren das Phänomen der Landflucht: Schließende Arztpraxen, mangelnde Verkehrsanbindung, nicht existenter öffentlicher Nahverkehr sind nur einige Folgen des großen Treks in die Stadt, vom flächendeckenden Breitbandausbau ganz zu schweigen.
Politik verspricht Hilfe
Ein großes Problem der Landflucht: Wenn sich immer mehr Unternehmen aus dem Land zurückziehen, fehlt es an Arbeit. Gerade junge Menschen sind daher oftmals gezwungen, ebenfalls wegzuziehen. Auch das hat wiederum Konsequenzen. Ein Braindrain droht. Die Regierung in Berlin verspricht Hilfe. Im Koalitionsvertrag zwischen SPD und der Union steht: „Unser Ziel sind gleichwertige Lebensverhältnisse in städtischen und ländlichen Räumen, in Ost und West.“ Gleichwertige Lebensverhältnisse – davon können viele Kommunen nur träumen. Dabei geben mehr als 40 Prozent der Deutschen an, lieber auf dem Land als in der Stadt leben zu wollen.
Wo beobachtet ihr die Vernachlässigung der Dörfer und Vorstädte? Was hat die Politik für Schalthebel, um der Landflucht entgegen zu wirken? Inwiefern können Unternehmen in die Pflicht genommen werden? Würdet ihr lieber auf dem Land oder in der Stadt leben?
Autor:Jens Steinmann aus Herne |
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