Hygienekonzept, Besucherlenkung und Drohnen
"Crange 2022 ist sicher!"

Die Sieger bei den Festwagen 2019 auf der Cranger Kirmes waren die „Wanner Weiber“. Fotos (3): Stadtmarketing Herne/Isabel Diekmann
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  • Die Sieger bei den Festwagen 2019 auf der Cranger Kirmes waren die „Wanner Weiber“. Fotos (3): Stadtmarketing Herne/Isabel Diekmann
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„Crange 2022 ist sicher!“ Dies versicherten die Stadt Herne als Veranstalterin sowie Polizei und Feuerwehr bei der Vorstellung des Sicherheits- und Hygienekonzeptes für das größte Volksfest in NRW, das am 4. August beginnt. „Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wird es eine fast normale Cranger Kirmes geben“, sagt Hernes Kirmesdezernent Dr. Frank Burbulla.

Herne. „Nicht ganz normal“, weil die Stadt natürlich die aktuellen Rahmenbedingungen nicht ausblendet. Dazu gehört der Krieg in der Ukraine, die Inflation („Wir hoffen trotzdem auf eine hohe Zahl an Besuchern“) und die weiterhin steigenden Infektionszahlen. Zum Thema Corona-Pandemie hat der Veranstalter extra ein Hygienekonzept mit Handlungsempfehlungen für den Besuch der Cranger Kirmes und für die Arbeit der Schaustellenden entworfen. Die zentrale Aussage: Offizielle Einschränkungen und Kontrollen wird es nicht geben, also auch keine Maskenpflicht, keine Einlasskontrolle, kein eingezäunter Platz. Zu den grundsätzlichen Handlungsempfehlungen für Besuchende gehört es vor allem, die empfohlenen Schutzimpfungen wahrzunehmen, den Kontakt mit anderen bei typischen Symptomen einer Coronainfektion zu meiden und die Beachtung der allgemeinen Hygieneregeln. Oder, wie Dr. Frank Burbulla es ausdrückt: „Was zurzeit im Alltag gilt, gilt auch für den Besuch unserer Kirmes.“

Masten mit Lautsprecher und Videokamera

Kirmesbesuchende werden sich in diesem Jahr an einen neuen Anblick gewöhnen müssen: fünf Multifunktionsmasten, acht Meter hoch, bestückt mit Lautsprecher, LED-Monitor, Videokamera und einem Notlicht. Genutzt werden können sie für eine Entzerrung des Besucherstroms, für wichtige Hinweise oder Durchsagen und nicht zuletzt für die Wetterbeobachtung. Alexander Neumann vom städtischen Fachbereich Öffentliche Ordnung: „In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst sind wir dadurch auch auf mögliche Unwetter viel besser vorbereitet.“

Kirmes-Wache ist rund um die Uhr besetzt

Gut vorbereitet sieht Polizeioberrat Felix Horn auch die Polizei: „Crange ist für viele meiner Kolleginnen und Kollegen ein emotionales Ereignis. Wir freuen uns darauf“, so der Chef der Polizeiinspektion Herne/Wanne-Eickel, der in dieser Funktion erstmals den Kirmes-Einsatz leitet. „Wir haben mit den Planungen bereits vor einem halben Jahr begonnen, denn personell ist die Kirmes für uns eine große Herausforderung.“ So ist die Kirmes-Wache in der Jugendkunstschule an der Dorstener Straße rund um die Uhr besetzt, zudem zeigen die Beamten Präsenz auf dem Platz, temporär auch mit Hilfe der Bereitschaftspolizei. Der Führungsstab sitzt im Polizeipräsidium Bochum, der über das Geschehen auf dem Cranger Rummelplatz jederzeit informiert ist – dank Videokameras und „einer Drohne, die gelegentlich mal fliegen wird“, so Felix Horn. Zur Verkehrslage rund um den KIrmesplatz setzt die Herner Polizei auf die bewährt gute Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Öffentliche Ordnung und der Autobahnpolizei. Hernes PI-Chef appelliert in diesem Zusammenhang an alle Kirmesbesucher: „Nutzen Sie das gute Angebot des ÖPNV oder kommen Sie zu Fuß oder mit dem Rad.“ Ein weiterer Tipp des Experten: „Lassen Sie große Taschen und Rucksäcke einfach zuhause. Dadurch kann auch einem möglichen Taschendiebstahl vorgebeugt werden.“

Freiwillige Feuerwehr hilft auf Crange

Alle freuen sich auf die Cranger Kirmes – natürlich auch die Herner Feuerwehr. Einsatzleiter Ralf Radloff: „Die Liste für die Kirmes-Dienste war so schnell voll wie noch nie.“ Unterstützt wird die Berufsfeuerwehr an den elf tollen Tagen von der Freiwilligen Feuerwehr, „ohne deren Hilfe wir die Arbeit nicht bewältigen könnten.“ Denn der „normale“ Dienst der Berufsfeuerwehr geht natürlich weiter, Kirmes ist eine Zusatzschicht. Die Brandsicherheitswache wird an drei Standorten aufgebaut. An der ehemaligen Schleuse im Wanner Westhafen sitzt die Einsatzleitung, weitere Einsatzorte sind am Pumpwerk sowie das Gelände der Firma Schwing, wo auch ein Notarztwagen abrufbereit steht. Ralf Radloff: „15 Kräfte haben wir während der Kernöffnungszeiten immer vor Ort. Im Bedarfsfall können wir auch auf Kollegen aus den Nachbarstädten zurückgreifen.“ Und die Feuerwerke, geplant für den 5. und 14. August? „Wir hoffen inständig, dass beide stattfinden können Das wird aber angesichts der Wetterlage eine ganz kurzfristige Entscheidung werden.“

Cranger-Kirmes-Umzug mit ca. 3.800 Teilnehmenden

Die Stimmen sind geölt, die Klapptische aufgestellt, der Sekt gekühlt: Ganz Wanne-Eickel und sicher auch viele Ruhrgebietler freuen sich nach einer zweijährigen Pandemie-Pause auf den Festumzug zur Cranger Kirmes, traditionell immer am ersten Kirmes-Samstag. Für die erwarteten 100.000 Schaulustigen am Straßenrand bedeutet der Lindwurm, der sich von Eickel bis zum Cranger Tor schlängelt, immer absolutes Gänsehaut-Feeling und erklärt für viele im Duden den Begriff Spaß, Party und gute Laune.
106 Gruppen und ca. 3.800 Teilnehmende ziehen am Samstag, 6. August, um 10.30 Uhr von Eickel in Richtung Kirmesplatz. Zugleiter Michael Torkowski vom Fachbereich Öffentliche Ordnung: „Das Interesse der Vereine und Organisationen hat unter der Pandemie-Pause nicht gelitten. Es sind zwar einige abgesprungen, aber auch viele sind neu dabei.“ Die Strecke ist ca. 3,7 Kilometer lang, „mit einigen Schleifen natürlich etwas länger“, schmunzelt der Zugleiter. Endpunkt für die Fest- und Mottowagen ist die Kreuzung Heidstraße/Unser-Fritz-Straße, dort löst sich der Zug auf. Sattelzüge und Lkw biegen ab, während die Fuß- und Musikgruppen weiter in Richtung Cranger Tor ziehen. Dort soll der letzte Teilnehmende um ca. 14 Uhr eintrudeln. Für Absperrungen der Strecke sorgen unter anderem die Schausteller, die ihre Sattelzüge in die Nebenstraßen stellen, damit für die Dauer des Zuges kein Pkw in die Hauptstraße einbiegen kann.
Die Ehrentribüne steht erstmals auf dem Buschmannshof in Wanne-Mitte, wo eine Jury die drei attraktivsten und originellsten Festwagen und Fußgruppen auswählen wird. Oliver Grabowski von Radio Herne 90.8 wird dort moderieren, die Vorstellung „seiner Sportler“ übernimmt Hans Peter Karpinski, Vorsitzender des Herner Stadtsportbundes.

Autor:

Lokalkompass Herne aus Herne

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