Baustopp am Kampsträter Platz

Stein des Anstoßes: Risse und Einschlüsse sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Die Stadt fürchtet, dass sich an diesen Stellen Wasser sammelt, was bei Frost zu schweren Schäden führen kann.
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Seit einigen Wochen tut sich nichts mehr auf der Baustelle am Kampsträter Platz. Anwohner und Einzelhändler werden sich auch noch weitere Wochen gedulden müssen: Erhebliche Mängel an der noch unfertigen Treppe haben zum Baustopp geführt. Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster sowie Bauleiter Michael Röder informierten am Dienstag die Öffentlichkeit.

Michael Röder begleitet für die Stadt die Prozesse auf der Baustelle und überwacht täglich deren Fortschritt. Zuständig und verantwortlich ist der Baukonzern Wittfeld, während die Stadt lediglich als Auftraggeberin fungiert.
Die hat nun beim Weiterbau der Natursteintreppe die Reißleine gezogen. „Es war schon für den Bürger augenscheinlich, dass das Baumaterial fehlerhaft war“, erklärt die Bürgermeisterin. Kohle-Einschlüsse, Risse und Brüche in den vom Steinbruch Sprockhövel angelieferten Quadern zwangen Röder dazu, täglich jeden einzelnen Stein zu begutachten und eine Vielzahl schlichtweg zurückzuschicken. „Die Steine, die bisher verbaut wurden, sind also nicht die schlechtesten, die geliefert wurden“, so der „Baubegleiter“. Dazu kam noch ein anderes Problem: Die technische Umsetzung des Baus, insbesondere die Entwässerung, entspricht laut Röding nicht den „anerkannten Regeln der Technik“. Das heißt: Die Steine könnten an schadhaften Stellen Wasser ansammeln und bei Frost aufplatzen. „Wir können die Treppe nicht guten Gewissens weiterbauen“, so Dr. Strauss-Köster, „wir wollen nicht nur für fünf Jahre, sondern für wenigstens eine Generation bauen.“ Fünf Jahre entsprächen der Gewährleistung durch den Baukonzern.
Um ihre Entscheidung auf eine rechtssichere Grundlage zu stellen, hat die Stadt bereits Ende Juni den vereidigten Sachverständigen Jürgen Dieker beauftragt, ein Gutachten zu erstellen, dass in schriftlicher Form Anfang der nächsten Woche vorliegen soll. Kostenpunkt: rund 3.600 Euro. Vorab hatte Dieker die Stadt über die Ergebnisse mündlich informiert.
„Wir gehen im Moment davon aus, dass die ganze Treppe wieder abgebaut werden muss“, bedauert Dr. Strauss-Köster, die die bisherige Geduld der Anwohner und Einzelhändler lobt.
Aus technischen und statischen Gründen kann der Kampsträter Platz erst gepflastert werden, wenn auch die Treppe fertig ist. Ab deren Fertigstellung würden die restlichen Baumaßnahmen noch einmal etwa drei Wochen dauern.
Wie der Baukonzern Wittfeld auf das Gutachten und die Forderungen der Stadt reagieren wird, bleibt abzuwarten, da der Konzern am gestrigen Dienstag noch nicht über die neue Sachlage informiert war. „Bisher hat man dort aber kooperativ und partnerschaftlich gehandelt“, betont Röder. Es habe aber bei den gehäuften Reklamationen der Steine ein „Tauziehen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer“, zwischen Wittfeld und dem Steinbruch, gegeben.
Die Bürgermeisterin sieht das Problem bei einem möglichen Lieferengpass durch den Steinbruch: „Die Teststeine waren ja einwandfrei. Dass der Steinbruch selbst hohe Qualität liefert, ist unumstritten. Nur das aktuelle Abbaugebiet scheint nicht das beste zu sein.“
Wie hoch der entstandene Schaden ist, vermag Röder noch nicht genau zu beziffern, schätzt aber allein für die Treppe einen Verlust von etwa 60.000 Euro.
Trotz der Zeitverzögerung hofft die Stadt, die Gesamtbaumaßnahme im geplanten Zeitraum bis Ende Oktober fertigstellen zu können, da seit dem Baustillstand am Kampsträter Platz an der Baustelle Wetterstraße umso schneller gearbeitet werden konnte.

Stein des Anstoßes: Risse und Einschlüsse sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Die Stadt fürchtet, dass sich an diesen Stellen Wasser sammelt, was bei Frost zu schweren Schäden führen kann.
Die Treppe kann vorerst nicht weiter gebaut werden.
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Lokalkompass Hagen aus Hagen

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