Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

Für Radiohörer ist wichtig, dass die Musik, die aus dem Äther kommt, melodisch ist und sie nicht zu sehr von ihrer Haupttätigkeit ablenkt und zwar egal ob dieses im Putzen der Wohnung oder in der Bürotätigkeit liegt. Die beiden heute präsentierten Bands sind seit Jahren für den Airplayeinsatz wie geschaffen.

Das Wort „Pop“ gilt in Liebhaberkreisen meist als Schimpfwort, wird damit doch eine seelenlose, oberflächliche Musik assoziiert. Dass dies nicht immer zutreffen muss, kann man an zahllosen Beispielen belegen. Hierzu zählten auch die Nordlichter Stanfour, die von der Insel Föhr 2004 auszogen um die Welt oder zumindest den Rest der Republik zu erobern.

Zwei Alben gehen bisher auf ihr Konto und Songs wie „Wishing well“ oder „For all lovers“ waren aus der Radiolandschaft monatelang nicht weg zu denken. Die Melodien des Quintetts schafften es, den schmalen Grad zwischen Pop und Kitsch meist zu halten und dank des markanten Gesanges des Frontmannes und den Einbau rockigerer Elemente verschafften sich Stanfour eine eigenständige Note. Mit „October sky“ erschien nun ihr drittes Werk.

Gelang den Insulanern bisher der Ritt auf der Rasierklinge sind sie mit diesem Werk eindeutig in den Kitsch abgerutscht. Der Silberling ist überproduziert und enthält kaum noch Ecken und Kanten. Die Singleauskopplung „Learning to breathe“ gehört noch zu den Highlights des Albums. Ansonsten sticht nur noch das an U2 erinnernde „Butterland“ hervor.

Nicht weniger schmalzig kommen seit ihrer Gründung 1997 die Briten Keane daher. Synthieflächen paaren sich mit traumhaften Melodien und einer warmen Gesangsstimme. Alle bisherigen vier Alben der Mannen aus Sussex erreichten die Pole Position der britischen Charts und konnten auch hier in den oberen Regionen trotz fehlender Singlehits landen. „Strangeland“ heißt das fünfte nur erschienene Werk.

Alben des Quartetts sind sowieso eher als Gesamtkunstwerk als eine Ansammlung von Einzelsongs zu verstehen. Der Silberling nimmt einen auf eine beschwingte Reise durch traumhafte Melodielandschaften mit. Songs wie der Opener „You are young“ oder „Sovereign light café” umgarnen das Gehör und lassen die sonnigen Tage noch ein wenig schöner erscheinen.

Keane zeigen, dass Pop zeitlos ist und den Menschen genau da berührt, wo Musik empfangen werden muss – im Herzen!

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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