50 Jahre im Beruf - Bernd Wacket blickt zurück auf ein halbes Jahrhundert
"Ich bin lieber beim Obst als am Schreibtisch"

Ein bekanntes und geschätztes Gesicht der Stadt Heiligenhaus: Bernd Wacket erlebte als Inhaber des Rewe-Marktes viele Jahre voller Kundenkontakte, voller Team-Meetings, voller verkaufsoffener Sonntage und voller Stadtfeste. Auch bei weiteren Aktionen mit verschiedenen Einrichtungen und Sportvereinen zeigte der freundliche Geschäftsmann, wie wichtig ihm ein guter Service ist. | Foto: PR
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Bernd Wacket, der als Inhaber des gleichnamigen Rewe-Marktes in Heiligenhaus für viele ein durchaus bekanntes Gesicht ist, kann in 2019 auf 50 Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Wie er in jungen Jahren zu seiner Berufung fand und was ihm in dem halben Jahrhundert immer besonders am Herzen lag, das erzählte der 67-Jährige im exklusiven Stadtanzeiger-Interview.

Herr Wacket, wie begann ihre berufliche Laufbahn? "Meine Eltern waren bereits Inhaber eines Lebensmittelmarktes in Duisburg, dadurch wurde ich von klein auf geprägt. Schon als Kind half ich ihnen gerne, um mir etwas Taschengeld zu verdienen. Als mein Vater sehr krank wurde, übernahm ich mit Anfang 20 seine Aufgaben. Fünf Jahre später, also 1974, eröffneten meine Frau und ich unseren ersten eigenen Laden in Wuppertal. Und vor 19 Jahren kam der Markt in Heiligenhaus dazu."

Warum entschieden Sie sich damals für den Standort Heiligenhaus? "Ein aufmerksamer Geschäftsmann der Metro bekam mit, dass ich über eine zweite Filiale nachdachte. Er unterbreitete mir ein verlockendes Angebot für den Laden an der Hauptstraße. Nur vier Wochen später konnten wir hier Eröffnung feiern."

Was macht für Sie den besonderes Reiz ihres Berufes aus? "Ganz klar: Der Umgang mit Menschen - egal ob Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten oder Geschäftspartner; egal ob Kinder oder Erwachsene."

Und welche Abteilung Ihres Marktes liegt Ihnen am meisten am Herzen? "Das war immer die Obst- und Gemüse-Abteilung - schon damals im Laden meines Vaters. Die Qualität der Produkte und die Preise ändern sich jeden Tag, die Möglichkeiten der Präsentation sind vielfältig, je nach Saison können außerdem tolle Angebote unterbreitet werden. Was mich besonders freut: Die Kunden setzen sich inzwischen bewusster mit frischer und gesunder Ware auseinander."

"Gesund Einkaufen" und "Ausgewogene Ernährung" sind Themen, die Sie gerade bei Kindern für sehr wichtig halten, richtig? "Das stimmt! Daher kooperiere ich seit vielen Jahren mit der Heiligenhauser Kita St. Josef. Regelmäßig kommen Erzieherinnen der Einrichtung mit Jungen und Mädchen in den Markt, um etwas über gesundes Obst und Gemüse zu lernen. Wir füllen den Kindern dann einen großen Korb mit reichlich bunten, leckeren Zutaten, aus denen sie eine gesunde Mahlzeit zubereiten."

Das ist aber bei Weitem nicht die einzige Aktion, die regelmäßig in Heiligenhaus stattfindet. Was gibt es noch? "So Einiges... Ob Weihnachten, Ostern oder St. Martin - zu jedem Anlass fällt meinem Team und mir etwas Passendes ein. Besonders beliebt sind die Bastel-Aktionen zu Muttertag - für dieses Jahr habe ich bereits alles vorbereitet. Auch das Backen mit Kindern an den verkaufsoffenen Sonntagen kommt sehr gut an."

Von Ihrem Engagement hat unter anderem die SSVg Heiligenhaus sehr profitiert. Wie haben Sie den Verein unterstützt? "Ich habe ein Sammelalbum auflegen lassen, für das Bilder aller Spieler und Betreuer gemacht worden sind. Warum Bilder der National-Elf sammeln, wenn man die Kicker aus der Heimatstadt in einem solchen Heftchen verewigen lassen kann? Das war eine klasse Sache, für die ich mich sogar mehrere Stunden freiwillig an den Schreibtisch gesetzt habe, um alles zu organisieren."

Sitzen Sie sonst nicht gerne am Schreibtisch? "Ganz ehrlich: Nein! Natürlich gehört auch Administratives am Computer zu den Aufgaben eines Inhabers. Das sind aber genau die Dinge, die ich weniger gerne mache. Ich stehe lieber im Laden, arbeite im Lager oder gehe auf Großmärkten neue Ware kaufen."

Gab es in den vielen Jahren sonst Ereignisse, Tage oder Entwicklungen, die Ihnen missfallen haben? "Der Umbau der Hauptstraße war für alle hier ansässigen Geschäftsleute nicht leicht und wir hatten große Mühe, die Kunden zu halten. Außerdem finde ich es generell traurig, dass die persönliche Bedienung in unserer Branche immer weiter in den Hintergrund rückt. Wir beraten und helfen nach wie vor sehr gerne - ganz klar! Wenn ich aber bedenke, dass ich zu meiner Anfangszeit noch Essig und Wein in die Flaschen der Kunden abgefüllt und deren Einkaufskörbe nach Ihren Wünschen gefüllt habe, wird mir wieder bewusst, dass heute alles viel anonymer ist. Es wird wert auf eine große Vielfalt zu günstigen Preisen gelegt. Eine Entwicklung, die sicherlich ihre Vorteile hat, aber eben auch nicht ohne Nachteile vonstatten ging - das Persönliche jedes Einzelnen ist weniger im Fokus."

Die Arbeit im Rewe-Markt hat viel Zeit gefordert. Wie ließ sich das mit dem Privatleben vereinbaren? "Meine Ehefrau ist meine größte Stütze! Ich bin ihr sehr dankbar! Sie hat selbst in Vollzeit gearbeitet, als die Kinder noch klein waren. Damals standen Spielzeug und Kinderbett im Büro, damit sich alles vereinbaren ließ. Und noch bis heute gibt sie mir den nötigen Rückhalt. Für die Zeit, wenn ich im Ruhestand bin, haben wir schon genaue Vorstellungen."

Möchten Sie unseren Lesern etwas darüber verraten? "Gerne! Wir haben vor kurzer Zeit beide mit dem Golfspielen angefangen und lernen außerdem seit einem Jahr Klavierspielen. Darauf möchten wir uns dann mehr konzentrieren. Außerdem haben wir einen acht Monate alten Enkel. Er heißt Lars und wird dann noch mehr von Oma und Opa verwöhnt werden!"

Und wie ist es mit Reisen? "Ich bin kein Typ für lange Reisen. Während all der Jahre der Selbstständigkeit habe ich wohl nur 50 Tage Urlaub genommen. Kurze Wochenendausflüge - sehr gerne. Lange Reisen - eher nicht. Wobei ich eigentlich doch gerne mal New York sehen würde. Das kommt aber erst in Frage, wenn Donald Trump nicht mehr Präsident ist."

50 Tage in 50 Jahren - das ist wirklich nicht viel. Hatten Sie Sorge, Ihren Mitarbeitern die Verantwortung zu überlassen? "Keineswegs! Ich habe tolle, engagierte und sehr zuverlässige Kräfte. Das lag alleine an mir."

Was für ein Verhältnis pflegen Sie zu Ihrem Team? "Eine meiner Mitarbeiterinnen ist seit 35 Jahren für mich tätig - wenn wir uns unterhalten, klingt das wie bei einem alten Ehepaar. Das spricht wohl für sich! Ich lege grundsätzlich großen Wert auf einen guten und offenen Austausch, so ist es beispielsweise Tradition, dass wir mit den Abteilungsleitern jeden Morgen gemeinsam frühstücken und die Abläufe absprechen. Viele von Ihnen haben als Azubis bei mir angefangen. Im Team arbeiten und sich aufeinander verlassen können - das ist mir wichtig. Und ich bin dankbar, dass meine Truppe das genauso sieht!"

Hintergrund:
-Als eines von wenigen Unternehmen in Heiligenhaus wurde der Rewe-Markt Wacket mit dem Qualitätszeichen „Generationenfreundliches Einkaufen“ ausgezeichnet.
-Die Gründe: Das Einkaufen bei Rewe Wacket ist besonders komfortabel, angenehm und barrierearm - ganz gleich, ob für Eltern mit Kinderwagen, Menschen im Rollstuhl oder Senioren. Insgesamt 58 Kriterien musste der Markt an der Hauptstraße erfüllen.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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