Große Feier am CVH
"Ein Glücksfall": Zehn Jahre Campus
Mit 28 Nachwuchs-Ingenieuren und zwei Professoren startete der Studienbetrieb des Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH) am Höseler Platz in einigen Räumlichkeiten der Firma Kiekert.
Das ist inzwischen zehn Jahre her. In dieser Zeit hat sich viel getan: Es gibt vier eigene Studiengänge und aktuell zählt der Standort der Hochschule Bochum 36 Mitarbeiter, mit 380 jungen Frauen und Männern sind fast alle Studienplätze belegt, ein modernes Campus-Gebäude sowie eine Studierenden-Wohnanlage und ein Schülerlabor wurden errichtet und eingeweiht, zahlreiche Kooperationen mit Unternehmen und Schulen im gesamten Kreisgebiet wurden geschlossen, außerdem scheinen diese positiven Entwicklungen noch weiter zu gehen.
Bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen blickte man auf all das zurück und war sich einig: "Der Campus ist ein Glücksfall für die Region!" Hochschulpräsident Professor Jürgen Bock sowie Standortleiter Professor Christian Weidauer konnten NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart begrüßen, der über das Thema "Zusammenwirken von Hochschulen und Wirtschaft" sprach. Weitere geladene Gäste waren unter anderem die beiden Bürgermeister der Städte Velbert und Heiligenhaus, Dirk Lukrafka und Michael Beck, Landrat Thomas Hendele, Ulrich Hülsbeck und Dr. Thorsten Enge von der Schlüsselregion, sowie Professor Martin Sternberg, ehemaliger Hochschulpräsident.
Schlüsselregion und Hochschule Bochum reichten den Antrag beim Land NRW ein
"Der Campus ist zu dem geworden, wovon wir geträumt haben, als wir uns mit dem Konzept beim Land beworben haben", so Landrat Thomas Hendele, der den Stellenwert der Einrichtung für die beiden Städte Heiligenhaus und Velbert sowie für den Kreis Mettmann und deren Unternehmen deutlich machte. "Auch ich bin sehr stolz darauf, wie gut sich der Campus entwickelt hat", sagt Hochschulpräsident Professor Jürgen Bock. Es sei gelungen, mit einem praxisnahen Studienmodell und einer individuellen Betreuung dauerhaft junge Menschen für ein Ingenieurstudium zu begeistern und damit den Fachkräftenachwuchs für die Schlüsselregion zu sichern. "Jedes Jahr starten inzwischen rund 100 Abiturienten ihr Ingenieurstudium hier in Heiligenhaus und über 100 Kooperationsunternehmen bilden diese jungen Menschen im Rahmen des dualen Studiums praxisnah für das Berufsleben aus", informiert Standortleiter Professor Christian Weidauer. Die Unternehmen der Region hätten von Anfang an in der Campusgründung die Chance gesehen, einen drohenden Fachkräftemangel im Ingenieurbereich abzuwenden. "Deshalb hatten wir uns auch so um den Außenstandort der Hochschule Bochum in der Schlüsselregion bemüht", erklärt Dr. Thorsten Enge, Geschäftsführer der "Schlüsselregion". Im Jahr 2008 hatte der Verein gemeinsam mit der Hochschule Bochum den offiziellen Antrag zur Campusgründung geschrieben und beim Land NRW eingereicht.
Initiative zur Stärkung von MINT-Studiengängen
"Sie waren damals noch Wissenschaftsminister und haben entscheidend zur Entstehung dieser Einrichtung beigetragen", richtete Professor Bock sein Wort an NRW-Wirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart. Dieser hatte nämlich eine landesweite Initiative zur Stärkung von MINT-Studiengängen an Fachhochschulen gestartet. Das Land NRW stellte insgesamt 1,3 Milliarden Euro zur Neugründung und für den Ausbau von Fachhochschulen zur Verfügung.
"Ihr Konzept hatte sofort überzeugt", lobte Andreas Pinkwart. "Wie man sieht, mit gutem Recht! Denn Ihre Studenten können im Rahmen des dualen Ingenieurstudiums schon früh wichtige Berufserfahrungen sammeln. Das gab es zu meiner Studienzeit noch nicht." Ein ebenso wichtiger Vorteil sei für ihn, dass die Unternehmen der Region durch den Austausch Zugang zu Hochschul-Know-How bekommen und dies für eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte nutzen können. "Davon profitieren alle Beteiligten", so der Minister Pinkwart.
Bessere Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung
Mit dem Umzug 2017 in das eigene Campusgebäude an der Kettwiger Straße in Heiligenhaus haben sich die Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung noch einmal verbessert: "Unsere Labore wurden technisch erweitert und mit dem Multitechnikum haben wir weitere Möglichkeiten erhalten angewandt zu forschen und lehren", erläutert Standortsprecher Professor Christian Weidauer. Neben einem Industrieroboter und einer dynamischen Universal-Prüfmaschine befindet sich dort auch ein hochmoderner Lenkungs-Prüfstand. "Die Kollegen und die Studierenden wissen es sehr zu schätzen, dass sie dort die Möglichkeit haben, an diesen modernen Maschinen zu arbeiten, die teilweise mehrere hunderttausend Euro kosten", so Weidauer weiter.
Die Studierenden, von denen bei der Feier auch einige zu Wort kamen, schätzen die neuen Angebote, die seit 2017 rund um den Campus entstanden sind und Heiligenhaus als Studienort attraktiv machen. Unter anderem lockt das Thormählen-Bildungshaus mit dem TEC Lab CVH und mit zahlreichen Freizeitangeboten für Technik-Fans an. "Diese Angebote beleben unsere Stadt und machen sie für die Jugend attraktiv", so Michael Beck, Bürgermeister von Heiligenhaus. Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka ergänzt: "Der Campus Velbert/Heiligenhaus beweist uns, dass Hochschulen und Kommunen erfolgreich kooperieren. Auch unsere Kommunen Velbert und Heiligenhaus profitieren von der Hochschule, unsere Städte werden bunter, jünger und stärker. Ein Glücksfall für uns alle!"
Hochschulpräsident Professor Bock freut sich über die jüngsten Entwicklungen. "Dies zeigt, dass der Campus nie still steht und sein Wirkungsfeld immer vergrößert. Dies ist vor allem den engagierten Mitarbeitern zu verdanken, die so vielfältig aktiv sind und die Campusentwicklung vorantreiben. Für die Zukunft sind das hervorragende Aussichten!"
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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