Weihnachtstüten-Aktion der Tafel in Velbert und Heiligenhaus
Tüten voller Nächstenliebe

Tanja Högström (von links), Christa Beyer und Renate Zanjani von der Tafel für Niederberg konnten in den vergangenen elf Jahren feststellen, wie nachgefragt die Weihnachtstüten sind. "Jeder soll an Heiligabend und Weihnachten ein Festessen zubereiten können", sind sich die drei engagierte Frauen einig und rufen Bürger zur Teilnahme an der Aktion auf.  | Foto: Maren Menke
  • Tanja Högström (von links), Christa Beyer und Renate Zanjani von der Tafel für Niederberg konnten in den vergangenen elf Jahren feststellen, wie nachgefragt die Weihnachtstüten sind. "Jeder soll an Heiligabend und Weihnachten ein Festessen zubereiten können", sind sich die drei engagierte Frauen einig und rufen Bürger zur Teilnahme an der Aktion auf.
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Ein umfangreicher Einkauf, der genau geplant ist, stundenlanges Vorbereiten in der Küche, eine schön gedeckte Tafel und schließlich ein köstliches Festmahl, das womöglich mehrere Gänge beinhaltet.

So oder ähnlich gestaltet sich das Festessen vieler Bürger an den bevorstehenden Feiertagen. Zumindest, wenn man es sich leisten kann. Und was ist, wen dem nicht so ist? "Dann gibt es Nudeln mit Tomatensauce, denn am 24. Dezember, also am Ende des Monats, ist das Geld schon wieder knapp", antwortet eine dreifache Mutter, die regelmäßig zur Heiligenhauser Tafel kommt. "Zum Glück ist uns das in den vergangenen zwei Jahren erspart geblieben und wir konnten es uns mit einem tollen Essen gut gehen lassen", führt sie weiter aus. "Dafür bin ich sehr dankbar! Auch dieses Weihnachten können mein Mann, meine Kinder und ich wieder ein Festtagsessen erwarten. Vielen Dank!"

Möglich ist das durch die Weihnachtstüten-Aktion der Tafel für Niederberg, die 2018 zum inzwischen elften Mal stattfindet. "Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht", so Renate Zanjani von der BDB Bergische Diakonie Betriebsgesellschaft gGmbH und Leiterin der Tafel für Niederberg. An allen Standorten in Velbert, Heiligenhaus, Wülfrath, Langenberg und Neviges wird daher auch in 2018 für strahlende Augen gesorgt. "Ohne das Engagement der vielen Bürger wäre das natürlich nicht möglich. Wir sind sehr dankbar, dass wir jedes Jahr alle unsere Tafel-Kunden und weitere Bürger mit entsprechendem Bedarf mit den Weihnachtstüten versorgen können!" Über 1.000 solcher Tüten und Pakete sind es an allen Standorten im vergangenen Jahr insgesamt gewesen.

Doch was ist zu tun? "Wir bitten Bürger, denen es finanziell besser geht, eine Weihnachtstüte mit Zutaten für ein Festessen zu packen", erläutert Christa Beyer vom Tafel-Standort Heiligenhaus. "Diese Tüten können zu einem bestimmten Termin an den jeweiligen Standorten abgegeben werden und wir verteilen sie an Bürger und Familien mit geringem Einkommen." Mittels Tafel-Card, Rentenbescheid oder gegen Vorlage des Arbeitslosengeld II-Bescheids wird ermittelt, wer eine der Tüten bekommt.
Wichtig ist, dass es sich um haltbare Lebensmittel handelt. "Es muss auch nicht der Klassiker - also Rotkohl, Klöße und Braten - sein, der in die Tüte kommt. Bürger können kreativ sein und sich überlegen, über welche Zutaten sie sich freuen würden", sagt Zanjani. "Wir haben schon viele toll gepackte Pakete in den vergangenen Jahren gesehen. Oft werden Kerzen, Servietten, kleine weihnachtliche Dekoartikel und mehr dazu gegeben."

Welche Freude das bei den Tafel-Gästen hervorruft, konnten die engagierten Helfer mehrfach beobachten: "Die Frauen und Männer kommen mit strahlenden Augen in unsere Räumlichkeiten und suchen sich eine der Tüten aus. Für sie ist schon dieser Termin eine erste Bescherung", erläutert Tanja Högström, Teamleitung bei der Tafel. Die Mitarbeiter der Tafel sortieren die Tüten und Pakte im Vorfeld, so dass Einzelpersonen beziehungsweise Familien mit Kindern aus entsprechenden Tüten auswählen können. "Wir schauen dabei ebenfalls nach, ob nichts Verderbliches oder Unangemessenes in den Tüten ist", informiert Renate Zanjani. "Gerne können die Pakete weihnachtlich gestaltet werden, aber wir bitten die Teilnehmer, die Tüten nicht mit Geschenkband und Schleifen zu verschließen." Zwar ist es selten, dass Tüten nicht weiter verschenkt werden können, vereinzelt ist es allerdings schon vorgekommen. "Außerdem sollen unsere Tafel-Gäste wählen können, welche Tüten ihnen am besten gefällt, dafür müssen sie den Inhalt sehen."

Und was kann ich machen, wenn ich keine Zeit oder nicht die Möglichkeit habe, eine Weihnachtstüte zu packen? "Gerne packen wir für Sie", sagt Tanja Högström. "Und das machen wir natürlich mit genauso viel Liebe und Kreativität wie die Bürger." Pro 25 Euro, die die Tafel für Niederberg mit dem Vermerk „Weihnachtstüten 2018“ als Spende erhält, stellt das Team eine Weihnachtstüte zusammen. (Spendenkonto: Bergische Diakonie, Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE65 3702 0500 0000 4747 47 BIC: BFSWDE33XXX)

Termin:
-Die fertig gepackten Weihnachtstüten werden von den Ehrenamtlichen der Tafel am Mittwoch, 19. Dezember, von 11 bis 18 Uhr direkt an den Tafel-Standorten angenommen.
-Heiligenhaus: Rheinlandstraße 26.
-Velbert: Friedrichstraße 320 (ehemalige Kita St. Joseph)
-Langenberg: Kreiersiepen 7 (Altes Vereinshaus)
-Neviges: Schaesbergstraße 2 bis 4
-Am darauffolgenden Tag werden die Weihnachtstüten direkt an die bedürftigen Menschen weitergegeben.

Was darf in die Tüte?
-Bitte achten Sie darauf, dass die Lebensmittel haltbar verpackt sind.
-Beispiele: Reis, Nudeln, Knödel, Gemüsekonserven, Suppen, Fleischprodukte in Konserven wie Würstchen, Gutscheine vom Metzger, Plätzchen und andere Lieblingslebensmittel.
-Die Empfänger freuen sich sehr, wenn Sie noch etwas Persönliches einlegen wie zum Beispiel Familienrezepte, Kerzen, Weihnachtskarte.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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