Landjugend bahnte so manche Ehe an

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„Wir sind ein positives Opfer der Landjugend“, lächelt Siegfried Kuhlendahl und nimmt dabei seine Frau Maria in dem Arm. Das Ehepaar hat sich in der Landjugend kennen und lieben gelernt und gehört zusammen mit Magret Kuhlendahl, Reni vom Endt sowie Wilhelm und Hildegard Dorgarten zu der Gründergeneration der Landjugend Neviges, die vor 60 Jahren entstand.
Anlass der Gründung war das 50-jährige Bestehen der landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft Neviges, das 1952 mit einem großen Fest gefeiert werden sollte. Die Genossenschaft mit ihrem Lager im Teimberg war seinerzeit der Mittelpunkt des bäuerlichen Lebens in Neviges. Der damalige Geschäftsführer August Wüsthoff sprach die Jugend um Mithilfe zur Gestaltung des Festes an. Unter der Leitung von Ellen Hebbinghaus bildete sich eine Laienspielgruppe. Die intensiven Proben zahlten sich aus, das Fest wurde ein voller Erfolg. Die jugendlichen Akteure waren dadurch zu einer lebendigen Gruppe zusammengewachsen, und so entstand im April 1952 die Landjugend.
Fortan traf man sich zu Gruppenabenden. Neben Geselligkeit gab es Weiterbildungen mit Vorträgen und Diskussionen mit fachlichen Inhalten rund um die Landwirtschaft. Tanzen, Laienspiele und andere Freizeitbeschäftigungen kamen hinzu. Und dabei wurden viele Freundschaften geschlossen, die häufig vor dem Traualtar endeten.
Heute ist die Landjugend Neviges eine von 14 Ortsgruppen der Rheinischen Landjugend, man versteht sich als Interessenvertretung der Jugend im ländlichen Raum. Neben der Landwirtschaft und Traditionspflege gehört die gemeinsame Freizeitgestaltung dazu, bis zum Networking innerhalb und außerhalb der Landjugend, der Computer hat längst auf den Bauernhöfen Einzug gehalten. „Nicht alle unserer 60 Mitglieder sind auf einem Bauernhof groß geworden, leben und arbeiten dort“, klärt Pressewartin Katrin Bobermin auf. „Ich selber arbeite als Chemielaborantin, aber ich war als Kind immer gerne auf Höfen. Bei uns ist fast alles vertreten, von Schülern über Studenten sowie Lehrlingen und Bürofachkräften bis natürlich zu Landwirten. Durch diese bunte Mischung einstehen vielfältige Möglichkeiten, die wir ehrenamtlich umsetzen.“
Für dieses Jahr hat sich die Landjugend noch einiges vorgenommen: Beim Kindertag am Dienstag, 1. Mai, rund ums Hardenberger Schloss ist man dabei. Am 24. Juni nimmt die Landjugend am bundesweiten „Tag des offenen Hofes“ auf dem Betrieb der Familie Bredtmann teil. Beim „Tag des offenen Turmes“ wird der Turm am Hardenberger Schloss vorgestellt, in dem die Gruppenabende stattfinden. Ein weiterer Höhepunkt ist das Jubiläums-Erntedankfest am 22. September in der Nevigeser Stadthalle.

Autor:

Ulrich Bangert aus Heiligenhaus

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