Hetterscheider lieben ihre Wette
Nach einer weißen Weihnacht sieht es bei den derzeit milden Temperaturen nicht aus, nach einem weißen Jahreswechsel auch nicht. Davon lassen sich die Wettpartner der Hetterscheidter Schneewette nicht beeindrucken, im Rathaus gaben sie jetzt ihre Voraussagen ab.
„Ich bin optimistisch, Schnee hat sich noch nicht angesagt“, verrät Bürgermeister Dr. Jan Heinisch, der versuchte durch das Internet in die Zukunft zu schauen. Die vergangene Schneewette hatte Heribert Bittner mit seinem Tipp gewonnen. „Es gab zwar einen Hauch von Schnee, aber es müssen mindestens zwei Zentimeter sein“, doziert Schiedskommissar Heinz Nardmann, der am 1. Januar dieses Jahres gemäß den Wettregularien auf „kein Schnee“ entschied. Peinlich genau achtete er darauf, dass die Wettpartner ihre Vorschläge in einen Umschlag stecken, der anschließend versiegelt wurde. „Die kommen jetzt in den Safe und werden am dritten Sonntag im Januar geöffnet.“
In den Anfangsjahren der fast 40-jährigen Geschichte der Schneewette trafen sich die Vorstände der Hetterscheidter Vereine, um die anstehenden Veranstaltungen abzusprechen. Der Verlierer musste die Teilnehmer mit Korn und Reibekuchen bewirten. „Inzwischen ist daraus ein Neujahrsempfang des Bürgervereins geworden, bei dem Erbsensuppe gereicht wird“, beschreibt Nardmann den Wandel der lieb gewonnen Tradition.
„Es ist schon verrückt, dass am Neujahrsmorgen um 11 Uhr immer so viele Menschen vor der Hetterscheidter Sparkasse zusammenkommen, um festzustellen, was man beim Blick aus dem Fenster auch sehen kann“, wundert sich Dr. Jan Heinisch. Vielleicht liegt es am Schneekorn, der bei dieser Gelegenheit ausgeschenkt wird. Der Heiligenhauser Bürgermeister, der sich eigentlich nichts aus Alkohol macht, genehmigt sich dann auch einen. Vor einigen Jahren bezeichnete er das als „die erste Herausforderung des neuen Jahres.“
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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