Das Tauwetter kam zu früh
„Ich hätte mir lieber einen Wintersportort Hetterscheidt gewünscht“, gibt Heribert Bittner zu. „Vor zwei Tagen hätte es das noch gegeben“, ärgerte sich der Vorsitzende des Bürgervereins Hetterscheidt über das Tauwetter, das pünktlich zu Silvester eingesetzt hatte.
Zusammen mit seinem Wettpartner, Bürgermeister Dr. Jan Heinisch, dessen Stellvertreterin Ulrike Martin und Schiedskommissar Heinz Nardmann, bahnte er sich einen Weg zwischen sorgfältig geschnittenen Rosengehölzen und Hundehaufen zum Wettfeld vor der Sparkassenfiliale in Hetterscheidt.
Seit 39 Jahren wird bereits gewettet, ob auf dieser Rasenfläche Schnee liegt oder nicht. Bevor der Schiedskommissar in Aktion trat, wünschten Jan Heinisch und Ulrike Martin bei diesem „ersten Neujahrsempfang“ alles Gute zum gerade einmal elf Stunden jungen Jahr 2015. Der Bürgermeister trug ein Gedicht von Hermann Hesse vor und ermunterte seine Zuhörer, die guten Momente des neuen Jahres bewusst zu erleben.
Nach einer eisigen Neujahrsnacht mit Raureif hatten sich einige wenige Schneereste an den Ecken gehalten, für eine geschlossene Schneedecke reichte es bei Weitem nicht. Schiedskommissar Nardmann stellte fest: „Das offizielle Wettergebnis lautet: Es liegt kein Schnee.“
„Guck lieber noch mal nach“, ulkte ein Skeptiker unter den zahlreichen Zaungästen, die sich mit einem Schneekorn aufwärmten.
Obwohl Heribert Bittner deutlich durchschauen ließ, wie er gewettet hat, wird der Sieger erst am 18. Januar offiziell ermittelt. Dann kommen die Hetterscheidter in der Gerhard-Tersteegen-Grundschule zu ihrem Neujahrsempfang zusammen und öffnen die versiegelten Umschläge mit den Wetttipps.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.