Aktionstag der Schlüsselregion: Der Bewerber-Knigge für Schulabgänger
Mit so einer Resonanz hatten sie am ersten Aktionstag der Schlüsselregion wirklich nicht gerechnet. „Ich bin überwältigt“, freute sich Klaus Heuer von der Freiwilligen Agentur Velbert angesichts der über 60 Gesamtschülerinnen und -schüler, die sich am Aktionstag der Schlüsselregion für den ‚Ausbildungs-Knigge‘ interessierten.
Als sich Klaus Heuer und Timo Schönmeyer erste Gedanken über das Projekt ‚Betrieb macht Schule‘ machten, gingen sie von etwa sieben Interessenten aus, für die die Agentur auch Lernpatenschaften übernommen hat. Doch die Themen „Wie bewerbe ich mich richtig / Wie verhalte ich mich im Vorstellungsgespräch / Welche Regeln gilt es im Ausbildungsbetrieb zu be-achten / Worauf wird Wert gelegt“ kamen anscheinend bei den Schülerinnen und Schülern der 9. und 11. Jahrgangsstufe der Städtischen Gesamtschule Velbert so gut an, dass im Plenum an diesem Freitagvormittag kein einziger Stuhl mehr frei blieb.
Für den praktischen Teil des Projekts konnten gleich zwei gewichtige Partner und Mitglieder der Schlüsselregion gewonnen werden: Der Heiligenhauser Schloss- und Beschlaghersteller CARL FUHR GmbH sowie die Kreissparkasse Düsseldorf, die Mitarbeiter aus ihrer Heiligenhauser Filiale nach Velbert entsandte. Den ersten Part übernahmen Fuhr-Personalchefin Britta Neumann und Jacqueline Herbener, die erst vor kurzem ihre Ausbildung beendet hat. Große Sympathien erntete der noch junge Geschäftsführer Andreas Fuhr, der nach eigener Aussage noch vor zwölf Jahren die Schulbank drückte. Im Gepäck hatten sie eine kurze Vorstellung ihres mittelständischen Betriebs sowie zwei Videos, wie man bei seinen Kollegen und Mitarbeitern überzeugt, ohne sich anzubiedern. Fazit: Pünktlichkeit, Freundlichkeit, gute Manieren und Aufmerksamkeit helfen, viele Türen zu öffnen. Jacqueline Herbener konnte viel Interessantes aus ihrer Ausbildungszeit zur Industriekauffrau berichten, während Britta Neumann aus dem Nähkästchen plauderte, worauf sie als Personalchefin bei Bewerbungsmappen achtet: „Wer gute Noten und dafür aber 40 unentschuldigte Fehlstunden hat, bei dem stimmt was nicht“. Firmenchef Andreas Fuhr empfahl, sich vor der Bewerbung mit dem Unternehmen vertraut zu machen. „Schauen Sie auf die Internetseite. Dort stehen Ihre Ansprechpartner und viele nützliche Infos, die Sie mit wenig Aufwand recherchieren können.“ Bevor es in eine kurze Pause ging, berichtete Jacqueline Herbener über die vielfältigen Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Hause Fuhr.
Andreas Karrenberg von der Kreissparkasse Düsseldorf stellte nach der Pause seine Kollegen Petra Gebert und Michael Beneke vor. Während Michael Beneke noch mitten in der Ausbildung zum Bankkaufmann steckt, ist Petra Gebert als Mitarbeiterin der Aus- und Fortbildung der Kreissparkasse seine zuständige Betreuerin. „Was sind Sozialkompetenzen, welche fachlichen Fähigkeiten sollte der Bewerber mitbringen, welche Noten sind wichtig, gibt es einen Dresscode in der Kreissparkasse, wie viel verdient ein Auszubildender bei der Kreissparkasse Düsseldorf, wann sollte ich mich spätestens bewerben?“ Keine Frage der Schülerinnen und Schüler blieb unbeantwortet. Die anschließend verteilten Einstellungstests fanden reißenden Absatz und wurden eifrig ausgefüllt. Für allgemeine Heiterkeit sorgten im Anschluss drei simulierte Vorstellungsgespräche, bei denen Beneke in verschiedene Charaktere schlüpfte und die Schüler schnell merkten, was geht, und was nicht.
Der anschließenden Einladung der Freiwilligen Agentur zum gemeinsamen Mittagessen in die Schulmensa nutzten noch einige Schüler, um die für sie brennendsten Fragen an die Praktiker ‚loszuwerden‘.
Autor:Lutz Strenger aus Heiligenhaus |
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