Wertvolle Flaschen

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An einem Stand stehen zahlreiche Flaschen mit Whiskey. Ein Schild zeigt den Preis: 500 Euro für einen Liter Jack Daniels. Daneben eine kleinere Flasche mit 375 Mililiter Inhalt – angeboten für 375 Euro. Für die Sammler wie Bernd Steinberger nichts Besonderes.
Und die kamen am Wochenende aus acht Ländern Europas zum Motorradclub Demonic Heads nach Heiligenhaus. Anlass war das vierte „Jacky-Barbecue“, ein internationales Treffen von rund 300 Jack-Daniels-Sammlern aus ganz Europa.
„Alle zwei Jahre treffen wir uns“, sagt Veranstalter Andreas Julius. Bei diesen Treffen geht es darum, Neuigkeiten auszutauschen, Gleichgesinnte zu treffen, aber auch neue Sammelobjekte zu erstehen. Garniert wird das Ganze mit einem großen Grillfest, Live-Musik und natürlich dem einen oder anderen Glas Jack Daniels.
„Wenn man weiß, wo man suchen muss, gibt es fast nichts, was es nicht gibt“, sagt Sammler Bernd Steinberger und nennt einige Beispiele: Aufkleber, Kaffee, Bonbons, Schokotorten und und und. Bis in die 90er Jahre gab es sogar noch ein Jack-Daniels-Bier.
Angefangen hatte die Sammelleidenschaft im Jahr 2007 bei seiner Frau Ramona, nicht nur Bernd, sondern auch der Freundeskreis zog nach. So reiste eine sechsköpfige Gruppe aus Bad Hersfeld in Hessen nach Heiligenhaus an. Mit im Gepäck: Jede Menge Accessoires. So trug Ramona nicht nur ein Jack-Daniels-Shirt, sondern auch gleich die passende Hose und sogar Ohrringe mit dem schwarz-weißen Logo. Und auf ihrem Oberarm prangt ein Tattoo, das Jack Daniels höchstpersönlich zeigt. Zuhause, erzählt sie, hat sie eine Sammlung von 200 Flaschen, alle unterschiedlich, von der Massenware bis zur Rarität.
Davon kann auch Veranstalter Julius berichten. Sein liebstes Stück ist eine leere Flasche aus dem Jahr 1905, eine richtige Seltenheit. Für die Jacky-Barbecues bestellt er in den USA stets ein ganzes Fass Whiskey. Single Barrel, also aus einem einzigen Fass. Rund 300 Flaschen werden daraus gefüllt. Sie tragen ein Schildchen mit der Aufschrift „4. Jack-Daniels-Barbecue“ und sind ausschließlich für Teilnehmer des internationalen Treffens erhältlich. 9.500 Euro kostet ein solches Fass. „Und dabei trinken die Sammler am wenigsten“, räumt Julius mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf.
Ein Hingucker ist an diesem Tag auch das britische Taxi, Baujahr 1907, mit dem Neil Parken aus England zum Treffen angereist ist. Auf der Motorhaube prangt - was sonst? - das Jack-Daniels-Logo. Der Pub-Besitzer erzählt, dass die Anreise hart gewesen sei. Nicht nur, dass die Motorleistung begrenzt ist, sondern der Oldtimer verfügt auch nicht über eine Klimaanlage. Diese Strapazen nimmt er aber gerne auf sich. „Das sind echt nette Menschen, diese Sammler. Wenn auch ein kleines bisschen verrückt.“

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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