Vor 50 Jahren: Brandstiftung im Bundeswehr-Depo

Foto: Feuerwehr Heiligenhaus
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Vor 50 Jahren brannte, wie die Heiligenhauser Feuerwehr informiert, an der Talburgstraße eine Halle des Bundeswehrdepots nieder. Durch Brandstiftung ging die Gummierung gelagerter Panzerketten in Flammen auf, eine 1.000 Quadratmeter große Halle war nicht mehr zu retten. Über 2,5 Kilometer Schlauch wurden verlegt, das Feuer mit über 25 Rohren bekämpft - ein Feuerwehrmann wurde schwer verletzt.

Vor 50 Jahren: An einem Mittwochabend alarmierte ein Wachmann gegen 17.30 Uhr den damaligen Kommandanten des Bundeswehr-Depots, Major Schwefer. In der "Feldhalle 2-02" standen Panzerketten in Brand. Da es sich bei dem Gelände um einen militärischen Bereich handelte, war zuerst die depoteigene Feuerwehr gefragt. Verstärkung bekam die Mannschaft aus dem benachbarten Depot Kettwig. Als sich herausstellte, dass auch diese Kräfte nicht ausreichen würden, wurden die umliegenden Feuerwehren alarmiert.

"Hier handelte es sich um einen Brand, der in dieser Ausdehnung seit Jahren nicht vorgekommen ist."

Der heutige Feuerwehr-Chef Ulrich Heis, damals zwölf Jahre alt, erinnert sich: "Wir wohnten damals an der Linderfeldstraße. Die Rauchwolke war bis dorthin zu sehen. Mein Vater ist dann mit der Feuerwehr ausgerückt, wir Kinder sind mit dem Fahrrad hinterher. Für uns war das ein riesen Ereignis." In der Heiligenhauser Zeitung vom 11. August 1966 äußert sich der damalige Wehrführer Josef Uhr ähnlich: "Hier handelte es sich um einen Brand, der in dieser Ausdehnung seit Jahren nicht vorgekommen ist".

Viele Bürger wussten damals nicht, was im Depot in der Wassermangel gelagert wird und hatten Angst vor Explosionen. Da es sich nur um ein Gerätedepot handelte, welches von der Schraube bis zum Panzermotor Ersatzteile lagerte, ging keine gesonderte Gefahr vom Feuer aus. Das Wasserwerk Heiligenhaus half den Einsatzkräften: Da der Wasserbedarf enorm groß war, erhöhe das Werk den Druck im betroffenen Stadtteil.

Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den darauffolgenden Tag

Um 18.30 Uhr war das Feuer schließlich unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den darauffolgenden Tag. Bereits am Freitag, 12. August 1966, titelte die Heiligenhauser Zeitung: "Vorsätzliche Brandstiftung?" und berief sich dabei auf eine Aussage der Kriminalpolizei. Der Schaden ging in die Hunderttausende.

Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann schwer

Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann schwer: Brandmeister Helmut Kuhlmann erlitt eine Rauchvergiftung und einen Herzinfarkt. Er kämpfte noch viele Jahre mit seinem Leiden aus dem Einsatz an der Talburgstraße.

Im "Gerätedepot Heiligenhaus", welches von 1959 bis 1998 bestand, existierte eine eigene Brandschutzgruppe. Das erste Tanklöschfahrzeug dieser Einheit kann bis heute im Feuerwehrmuseum Heiligenhaus bewundert werden.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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