Verschließt die Kongsberg Actuation Systems GmbH die Heiligenhauser Werkstore für immer?
Verlieren Ende des Jahres rund 60 Beschäftigte in Heiligenhaus ihre Jobs? Die Firma "Kongsberg Actuation Systems GmbH", ein norwegisches Großunternehmen mit einem Sitz an der Höseler Straße 40, wird voraussichtlich zum 31. Dezember den Betrieb in Heiligenhaus schließen.
"Als Grund für diese Schließung wurden konzernstrategische Gründe genannt", so Hakan Civelek, Gewerkschaftssekretär der IG Metall-Geschäftsstelle Velbert. Aber warum? Das Unternehmen in Heiligenhaus schreibe schließlich nach wie vor schwarze Zahlen, eine Fortführung sei selbst ohne Sanierungsmaßnahmen für mindestens drei bis fünf Jahre möglich.
Die Beschäftigten haben sich mit einem Schreiben an die Konzernleitung gewandt und unter anderem sogar angeboten auf Einkommensbestandteile zu verzichten - also über mehrere Jahre einen Arbeitnehmerbeitrag zu leisten - nur um den Standort in Heiligenhaus zu erhalten. Doch alle Gespräche und Bemühungen waren bisher erfolglos. "Die Konzernleitung hat die Bemühungen der Beschäftigten eher belächelt und nur wenig ernst genommen", so Civelek weiter. "Die Beschäftigten sind natürlich sehr enttäuscht und auch stinksauer." Enttäuscht, weil der Standort auch perspektivisch eine echte Chance habe, rentabel fortgeführt zu werden. Sauer, weil die Konzernleitung sich von Ihrem Vorhaben nicht abbringen ließe und für keinerlei Gespräche offen sei.
"Darüber hinaus sollen die Beschäftigten mit einer verhältnismäßig geringen Abfindungen abgespeist werden", führt der Gewerkschaftssekretär der IG Metall fort. "Obwohl die finanzielle Situation am Standort es zulässt, eine angemessene Abfindung zu zahlen, weigert sich der Konzern hierzu." Das Sozialplanvolumen sei völlig unangemessen. "Meiner Meinung nach, ist das, was hier vor Ort passiert, haltlos und skandalös. Den Kunden scheint es egal zu sein, dass ,Kongsberg' immer mehr Standorte in Deutschland schließt, um zukünftig im eigenen Unternehmen in der Slowakei zu fertigen."
Die Beschäftigten aus Heiligenhaus wollen sich das nicht bieten lassen und sich daher auch gezielt an die Öffentlichkeit wenden. "Wir werden in den nächsten Wochen vor dem Werkstor mehrere Demonstrationen beziehungsweise Mahnwachen durchführen, um auf diesem Wege zu versuchen, die Konzernleitung zum Umdenken zu bewegen und die Heiligenhauser Bürger zu informieren." Bereits am vergangenen Mittwoch versammelten sich die Betroffenen das erste Mal an den Werkstoren an der Höseler Straße 40 und machten zumindest schon einmal ihrem Ärger Luft. Ziel ist es aber natürlich, den Heiligenhauser Standort und somit ihre Arbeitsplätze zu erhalten
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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