Umzug von Asylbewerbern drohte zu eskalieren
Rechte Aktivisten störten friedlichen Umzug der Bewohner des Übergangswohnheims an der Friedhofsallee.
„Die Bewohner waren dem Umzug gegenüber offen eingestellt. Es gab erst Probleme, als mehrere Aktivisten beim Wohnheim an der Friedhofsallee auftauchten und massiv provozierten“, berichtet Bürgermeister Dr. Jan Heinisch. „Das Wohnheim an der Friedhofsallee ist in die Jahre gekommen und im Rahmen einer Begehung wurden jetzt schließlich akute Mängel entdeckt, die uns zu schneller Handlung zwangen“, erklärt Dr. Jan Heinisch die Situation. Aufgrund der entdeckten statischen Mängel wurde in der vergangenen Woche eine Übergangslösung gefunden und der Umzug am vergangenen Montag organisiert.
Diese Übergangslösung sind die Räume der seit vergangenem Sommer leer stehenden Pestalozzischule auf der Ludgerusstraße.
Dort werden nun für eine begrenzte Zeit circa 60 Bewohner untergebracht, von denen die meisten Asylbewerber sind.
Während des Umzuges der Bewohner kam es an der Friedhofsallee zu Protesten von Aktivisten rechtspolitischer Gruppen. „Wir haben die Personen mehrmals aufgefordert, das Gelände zu verlassen, doch da sie sich in keinster Weise kooperativ gezeigt haben, mussten wir die sieben Personen in Gewahrsam nehmen“, so Polizeipressesprecher Ulrich Löhe. Durch diesen Vorfall verlängerte sich der Umzug um knapp drei Stunden.
Nachdem die Polizei eingeschritten war, konnte der Umzug jedoch zu Ende gebracht werden und die Bewohner sind nun in ehemaligen Klassenräumen untergebracht. „Die Schule ist mit genügend Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet und es wurden in der letzten Woche zudem Sanitäranlagen installiert“, so Heinisch.
Die statischen Mängel in den Container Moduleinheiten auf der Friedhofsallee seien darauf zurückzuführen, dass Bewohner eigenhändig Durchbrüche vorgenommen haben und so verschiedene Räume miteinander verbunden haben. „Inwieweit wir rechtliche Schritte einleiten werden, prüfen wir noch“, so Heinisch.
Ein weiterer kritischer Punkt seien momentan Nachfragen der Bürger aus der Umgebung der Pestalozzischule. „Für Nachfragen der Bürger stehen wir in den nächsten Tagen zur Verfügung und ich suche auch das Gespräch mit den Vertretern der Bürgervereine“, betont Heinisch.
Zudem betonte der Bürgermeister, dass die Unterbringung in der Pestalozzischule ein Provisorium für wenige Monate sei. „Wir sind aufgrund der Mängel am jetzigen Objekt zu der Entscheidung gekommen, dieses abzureißen und eine komplett neue Anlage zu erstellen. Wir kalkulieren deutlich früher als in einem Jahr die Bewohner im neuen Wohnheim unterbringen zu können.“
Die Perspektive auf das neue Wohnheim sei die, dass eine Wohnanlage aus Modulen mit seperatem, fest installiertem Sanitär- und Küchenbereich entstehen soll. Diese Anlage könne neu strukturiert werden, was zu weniger Fehlnutzung führen soll.
„Eine neue Anlage ist auch finanziell eine Belastung. Deswegen ist eine Lösung mit integrierten Mietmodulen in Planung“, erklärt Heinisch.
Trotz des unangenehmen Zwischenfalls konnte der Umzug am Montag in die provisorische Unterkunft also durchgeführt werden und Dr. Jan Heinisch wird in den nächsten Wochen für weitere Nachfragen zur Verfügung stehen. Die Entscheidung des Rates bezüglich des neuen Wohnheims stehe nach den Sommerferien an.
Autor:Alice Gevelhoff aus Velbert |
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