Trotz Baustelle schöner Martinsmarkt in Heiligenhaus

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Heiligenhauser baggerten von früh bis spät auf der Hauptstraße

„Das war toll!“, Johannes grinst über beide Backen und ist ansonsten sprachlos. Der Siebenjährige war einer von vielen Heiligenhausern, die das Angebot für Groß und Klein zum Bagger fahren gerne angenommen hatten.
Die Hauptstraße ist seit Monaten eine Großbaustelle, trotzdem wollte der Handel den mittlerweile traditionellen Martinsmarkt abhalten. So wurde aus der Not eine Tugend gemacht: Wer wollte, konnte seinen Baggerführerschein machen. Neben einigen wenigen interessierten Vätern standen vor allem die Jungen und Mädchen Schlange, um einmal einen richtigen Bagger zu steuern.

Mitten auf der der Hauptstraße gebaggert

Die Firma Müller-Bleckmann, die der Hauptstraße ein neues Gesicht gibt, hatte einen kleinen Bagger abgestellt. Mit einer Engelsgeduld schaufelte der erfahrene Baggerfahrer Ralf Saarmann mit dem begeisterten Nachwuchs auf dem Schoß einen großen Sandhaufen von der einen zur anderen Seite, zwischendurch wurde ein bisschen gefahren und es gab spektakuläre Aktionen: Mal stand plötzlich das Gerät ganz schief oder die Führerkabine drehte sich schnell wie ein Karussell. Den „Baggerführerschein“ können sich Johannes und all die anderen frisch gekürten Baggerfahrer ab morgen im Bürgerbüro abholen.
Während auf dem Kirchplatz die künftigen Autofahrer ihre ersten Fahrversuche auf dem Autoscooter machten, ging es vor dem Rathaus beschaulicher zu. Der Verein „Bauernhoftiere für Stadtkinder“ hatte einen Streichelzoo mit Schafen und Ponys aufgebaut. „Die beiden Gänse werden das Martinsfest garantiert überleben“, versicherten die Verantwortlichen.

Stumpfe Scheren wurden scharenweise gebracht

Dabei wurden nebenan die Messer gewetzt: Scherenschleifer Jakob Lorse aus Mönchengladbach hatte gut zu tun. „Es war wohl schon lange kein Scherenschleifer mehr in der Stadt“, stellte er fest, denn die Heiligenhauser brachten alle möglichen Scheren, von der kleinen Nagelschere bis zur Heckenschere, daneben wurden ganze Messersets und Besteckkästen vorbeigebracht.
Nicht nur die Händler auf dem Rathausplatz waren mit dem Zuspruch zufrieden, auch in den Geschäften herrschte am verkaufsoffenen Sonntag ein dichtes Gedränge.
Auffallend viele Besucher kamen aus den umliegenden Städten. „Heiligenhaus hat immer tolle Feste“, stellte eine Velberterin fest, die selbst ein Geschäft in der Innenstadt betreibt und ein wenig neidisch auf die kleine Nachbarstadt schaut.
Stimmungsvoller Abschluss in der Abenddämmerung war der ökumenische Gottesdienst vor dem Alten Pastorat, dessen Fenster durch Bilder von Gymnasiasten geschmückt sind. Obwohl plötzlich ein Unwetter mit Sturm, Graupel und Regen einsetzte, harrten die meisten Zuhörer aus, bis Pastorin Birgit Tepe und Pfarrer Alfons Demand den Segen gaben.

"Der schönste Markt seit langem"

Alle Hände voll zu tun hatte auch André G. Saar: Der Koordinator des Stadtmarketings sorgte von morgens bis abends tatkräftig für einen reibungslosen Ablauf des Martinsmarktes. Annelie Heinisch, die Sprecherin des Arbeitskreises Handel im Stadtmarketing, zog abschließend eine positive Bilanz dieser Veranstaltung rund um die Baustelle. „Einige haben mir gesagt, dass sei der schönste Martinsmarkt seit langem gewesen. Und ich glaube, die haben Recht.“

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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