Sie steht ihren Mann
Die Stadtwerke Heiligenhaus haben seit dem 1. Januar eine neue technische Leiterin: Sylvia Bienert fühlt sich in der „idyllischen Abtsküche“ sauwohl. Die Zeichen stehen auf Anfang für die 51-Jährige. Und das der Liebe wegen. „Ich habe eine tolle Karriere gemacht, aber die Fernbeziehung wurden mein Mann und ich langsam leid.“ Und so orientierte sich die Diplom-Ingenieurin, Fachrichtung Maschinenbau, von Minden, um ins Bergische Land und wurde in Heiligenhaus fündig.
„Mit der Stromkonzession, die wir ab 2016 haben, wachsen die Aufgaben“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Scheidtmann. Und auch das Energiedatenmanagement werde von Jahr zu Jahr anspruchsvoller. „Mit Frau Bienert haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt“, freut sich Scheidtmann. Zumal im Bereich Stromnetz die Erfahrung fehlt. „Zu meinen Aufgaben gehört es, die Organisation aufzubauen, Arbeitsprozesse zu gestalten, zu entscheiden, was wir selbst bewerkstelligen können und was ausgessourct werden muss und, nicht zuletzt, die technische Abwicklung.“
Bevor die technische Leiterin nach Heiligenhaus kam, ist sie weit herumgekommen. Aufgewachsen in Thüringen, studierte sie in Schmalkalden Maschinenbau. Im Anschluss arbeitete sie fünf Jahre am Pipelinebau in der Ukraine und in Russland - „als einzige Frau“, wie sie erzählt.
Bei bis zu -47 Grad kontrollierte sie die Baustellen, war zuständig für den Verdichterbau. Schon damals wusste sie sich in der Männerdomäne durchzusetzen, erzählt Bienert und grinst.
Da verwundert es nicht, dass es sie im Anschluss in die Energiebranche gezogen hat, damals auch eine reine Männerdomäne. „Bei einem Treffen der Branche wurde ich gefragt, für welche Firma mein Mann tätig sei. So unvorstellbar war es, als Frau in dieser Position zu sein.“ Das war in Achim, nahe Bremen.
1998 wechselte sie zur Stadtwerke Minden GmbH, wo sie zur Abteilungsleiterin Netze Gas Wasser sowie Mitglied des Aufsichtsrats wurde.
Wenn Bienert mal nicht arbeitet, liebt sie das Wasser - deshalb hat das Ehepaar in Hattingen nahe der Ruhr einen neuen Wohnort gefunden - fährt Motorrad und Cabrio. Es geht aber auch gemächlicher, Wandern und Radfahren zählen ebenfalls zu ihren Hobbys.
Letzteres kann sie in Heiligenhaus wunderbar ausleben, wie sie schon festgestellt hat: „Ihr habt hier einen tollen Radweg.“
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