„Sesam“ bietet frühe Hilfe

An der Grundschule Schulstraße in Heiligenhaus gab es einen Grund zum Feiern: „Sesam“ wurde 20 Jahre alt. Es handelt sich dabei nicht um die Pflanze mit den ölhaltigen Samen, sondern um die Abkürzung für „Schul-Erziehungshilfe Aprather Modell“.
Entstanden ist das Projekt im Jahr 1992 aus Kontakten zwischen der Grundschule und der Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung an der Bergischen Diakonie Aprath. Nach dem erfolgreichen Start kam zwei Jahre später die Grundschule Oberilp als weiterer Kooperationspartner hinzu. Die langjährigen Erfahrungen in der Kinder- und Jugendhilfe an der Diakonie Aprath flossen in das Konzept von „Sesam“ ein. Ziel ist es, emotional und sozial auffällige Grundschüler zu fördern und zu stabilisieren, indem ihnen möglichst früh umfassende Hilfen angeboten werden. So wird auf die vorhandenen Probleme bei der Entwicklung der Jungen und Mädchen möglichst früh eingegangen, bevor sich negative Verhaltensauffälligkeiten einspielen.
Ein Team aus einem Sonderpädagogen und einer Heilpädagogin arbeiten eng mit dem Jugendamt, den Eltern und dem Lehrerkollegium der beiden Grundschulen zusammen. Die Kinder bleiben weiterhin in ihren Klassen, nehmen gelegentlich an speziellem Förderunterricht teil, der Sonderpädagoge gestaltet zusammen mit der Klassenlehrerin den Unterricht für die ganze Klasse.
Bürgermeister Dr. Jan Heinisch stellte in seinem Grußwort fest, dass man vor 20 Jahren bereits mit dem begonnen hat, was man heute unter Inklusion versteht. „Auch wenn die Sesampflanze in unseren Breiten nicht so richtig gedeiht, so wünsche ich dem ,Sesam‘ an den beiden Schulen, dass er auch weiterhin recht ertragreich ist.“