Notunterkunft kostet die Stadt nichts

Viele interessierte Heiligenhauser kamen zu der Informationsveranstaltung der Bezirksregierung zu der geplanten Notunterkunft auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände. Foto: Bangert
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Bezirksregierung informierte über Leichtbauhallen an der Talburgstraße

Sehr gut besucht war die Informationsveranstaltung zur geplanten Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrdepots.
Von Ulrich Bangert

Heiligenhaus. Dabei drückten die Bürger ihre Ängste und ihre Zustimmung aus, wenn an der Talburgstraße bis zu 1000 Flüchtlinge in einer Notunterkunft untergebracht werden. So fragten Frauen, ob sie demnächst noch auf dem Panoramaradweg gehen können, andere empfinden die Flüchtlinge als Bereicherung, die Heiligenhaus befruchten werde.
Zuvor stellte Bürgermeister Dr. Jan Heinisch sachlich die Fakten dar: Rund 564 Flüchtlinge können statistisch in der Stadt leben, davon 286 in einer Landeseinrichtung, um die sich die Stadt nicht kümmern muss. In der Obhut der Kommune sind 278 Asylbewerber, die auf ehemalige Schulen an der Ludgerusstraße, in Tüschen, einer Hausmeisterwohnung an der Friedhofsallee sowie in 35 anderen Wohnungen in der ganzen Stadt verteilt sind.
„In den nächsten Monaten werden Heiligenhaus 700 weitere Flüchtlinge zugewiesen, ich wüsste aber nicht, wo ich die unterbringen sollte. Aber mit der Schaffung der Notunterkunft der Bezirksregierung werden wir so behandelt, als würden wir diese bereits betreuen.“ Eine große Erleichterung für die Stadt: „Kämen diese 700 Menschen in unsere Einrichtungen, wäre das ein erheblicher Aufwand, wir müssten fünf zusätzliche Sachbearbeiterstellen schaffen, ganz zu schweigen von den Kosten für Integration und weiteren Plätzen in Kindergärten.“
Regierungsvizepräsident Roland Schlapka, der sich einen Seitenhieb auf die mangelnde Solidarität der anderen europäischen Staaten in der Flüchtlingskrise nicht verkneifen konnte, beschrieb, dass die ankommenden Flüchtlinge in der Notunterkunft nur wenige Wochen bleiben, bevor sie weiter vermittelt werden. Sie durchlaufen ein strammes Programm, von der Erkennung und Registrierung bis zur medizinischen Untersuchung. Ein privater Sicherheitsdienst soll für Ordnung sorgen.
Das Gelände, auf dem die Bundeswehr einst Geräte lagerte, gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. „24.000 bis 30.000 Quadratmeter werden für Leichtbauhallen ertüchtigt, die zwischen Panoramaradweg und bereits bestehenden Lagerhallen errichtet werden“, kündigt die baufachliche Projektleiterin Dr. Ina Bartmann an und stellte einen Lageplan vor. Dabei ist eine neue Zuwegung von der Talburgstraße in Höhe des Dorfkrugs geplant. „Der Weg ist bereits vorhanden, es müsste nur ein neuer Eingang geschaffen werden, ich bin zuversichtlich, dass die Gespräche mit dem Technischen Hilfswerk einvernehmlich verlaufen.“
„Die Unterbringung auf dem Bundeswehrgelände kostet die Stadt Heiligenhaus nichts“, betont Roland Schlapka und klärte darüber auf, dass die Erhöhung der städtischen Grundsteuern nichts mit der Flüchtlingsunterkunft zu tun haben.
Große Sorgen machen sich die Bürger um ihre Sicherheit. Anwohner der Hubertusstraße beschrieben, dass sie wegen Asylanten, die plötzlich in ihren Gärten standen, Zäune errichten mussten. Polizeidirektor Rolf-Peter Hoppe bezeichnet die Sicherheitslage im Moment als unverändert. „Ob das so bleibt, weiß ich nicht. Wo Menschen in großen Gruppen zusammenleben, gibt es Schwierigkeiten, die werden sich in die Wolle kriegen.“
Regierungsvizepräsident Schlapka hat die Vorstellung, dass in zwei Jahren die Hallen wieder abgebaut werden sollen. „Ob das wirklich so kommt kann ich nicht sagen, keiner weiß, wie Welt in zwei Jahren aussieht.“

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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