Mit Argusaugen in die Kochtöpfe geschaut
In der Küche des Gasthofs Kuhs wurde jetzt den Köchen besonders streng auf die Finger geschaut. Denn 17 angehende Köche von Velbert bis Haan waren zur Abschlussprüfung der dreijährigen Kochausbildung angetreten.
Aus einem zuvor festgelegten Warenkorb mussten die Jungköche was Leckeres zaubern. Für die Vorspeise wurden Matjes, Äpfel und Schwarzbrot eingekauft, für das Hauptgericht mussten eine Lammhaxe, frischer Spinat, Pfifferlinge, Risottoreis, Parmesan, Schalotten, Butter, Fleischbrühe und Safran verwendet werden. Für das Dessert standen Orangen, Bananen, Birnen, Kiwis, Erdbeeren, Ananas, Mascarpone und Grand Manier auf der Liste. Daneben standen den Prüflingen die üblichen Zutaten aus der Küche, wie Gewürze, Essig und Öl, zur Verfügung.
„Aus diesem Warenkorb muss der Prüfling zunächst einen eigenen Menüvorschlag einreichen“, so Jürgen Klaes, Leiter der Prüfungskommission. Und bevor es an den Herd geht, hat der angehende Koch zudem ein „gastorientiertes Gespräch“ zu führen.
Bei der Zubereitung beobachten die Prüfer mit Argusaugen alle Vorgänge: Wie sieht der Arbeitsplatz aus, wie steht es mit der Hygiene, werden die Mengen eingehalten und wie appetitlich wird angerichtet? „Schmecken muss es natürlich auch“, so Mechthild Rosen, Prüferin und Lehrerin am Berufskolleg Kohlstraße in Wuppertal.
Zu dem Gästeessen der Prüflinge hatte die Industrie- und Handelskammer Personen des öffentlichen Lebens und andere Gastronomen eingeladen. Die wurden von fünf Restaurantfachleuten und einer Fachkraft im Gastgewerbe bedient, es war deren praktische Prüfung nach drei beziehungsweise zwei Jahren Ausbildung. Bevor die Gäste eintrafen, mussten sie die Tische eindecken und den Prüfern zeigen, wie ein persönliches Gespräch mit dem Gast abläuft und wie ein festliches Essen für eine 40-köpfige Hochzeitsgesellschaft organisiert wird. Als nächstes stand das Filetieren einer Seezunge an und die Zubereitung eines Cocktails.
Rainer Schulte, Leiter der Prüfungskommission für die Hotel- und Restaurantfachleute, wirbt für diesen Beruf, in dem zurzeit bundesweit 100.000 Stellen unbesetzt sind: „Es ist ein krisensicherer Job und sehr abwechslungsreich, wenn man möchte, kann man überall auf der Welt arbeiten.“
Autor:Ulrich Bangert aus Heiligenhaus |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.