Lärmschutz an der A 44 - Wer hat sich dafür eingesetzt?
Da staunten die Anwohner am Werkerhäuschen nicht schlecht, als ihnen kürzlich ein Wahlkampfkärtchen der blau-gelben Partei in den Briefkasten flog. Deren neuer Wahlkreiskandidat bekundet, sich für „bestmöglichen Lärm- und Naturschutz an der A 44“ einsetzen zu wollen. Ist da jemand im Zeittunnel, hat sich zurück gebeamt in die Zeit vor dem Planfeststellungsbeschluss, als es noch möglich war, Details anders zu regeln?
Eigenartigerweise will sich auch Bürgermeister Heinisch laut seiner Kandidatenvorstellung „für einen möglichst hohen Lärmschutz an der A 44“ einsetzen. Ja, warum hat er das denn nicht schon längst getan, fragt sich Anwohner S. und erinnert daran, dass es die SPD war, die seinerzeit im Rat eine Klage der Stadt für besseren Lärmschutz der Heiligenhauser Bürger beantragt hatte! Schließlich war der komplette Rand des Nonnenbruchs von einer Überschreitung der gesetzlichen Lärmgrenzwerte betroffen.
Das aber hatten der Bürgermeister und die Fraktionen von CDU und FDP abgelehnt.
Von der Stadt allein gelassen habe man sich als Betroffener gefühlt, bekundet Herr S. und betont, dass alle Verbesserungen des Lärmschutzes, die nachträglich durchgesetzt werden konnten, nur durch die von ihm mit Unterstützung der Nachbarn angestrengte, erfolgreiche Klage erreicht werden konnten. Nur diesem Urteil seien die höheren Wälle und Lärmschutzwände zu verdanken. Vom Bürgermeister habe er dabei keine Unterstützung erhalten, ganz im Gegenteil!
Baustellen an der Ratinger Straße
Seit Donnerstag letzter Woche ist eine Baustellenampel eingerichtet, um den Anschluss der A 44-Auffahrt an die Ratinger Straße herstellen zu können. Veranschlagte Dauer der Arbeiten: 14 Tage. Doch das ist nur ein kleiner Vorgeschmack. Weitere ein bis zwei Wochen später wird dann eine Baustellenregelung mit einspurigem Verkehr für die Verbreiterung und Sanierung der Ratinger Straße bis zum Angerweg für die Dauer eines Jahres eingerichtet werden. Wer jetzt schon den Rückstau an den Baustellenampeln beobachtet, wird sich für die große Jahresbaustelle ausmalen können, wie lang die Rückstauschlangen in den Hauptverkehrszeiten sein werden.
Inbetriebnahme der A 44
Nach den Plänen und Prognosen von Straßen.NRW soll das östliche Teilstück der A 44 Anfang 2017 in Betrieb genommen werden.
Die Fertigstellung des westlichen Teilstücks bis zum Dreieck Ratingen-Ost wird dann allerdings mindestens drei weitere Jahre bis 2020 auf sich warten lassen. Bis dahin wird sich der aus Essen und Velbert an der Ratinger Straße ankommende Verkehr durch die Hofermühle quälen müssen.
Erstaunlicherweise lobt Straßen.NRW aber nur die mit der Öffnung des Teilstücks zusammenhängende Entlastung der Heiligenhauser Innenstadt und rechnet nicht mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen in der Hofermühle. Man geht davon aus, dass die Velberter bis zur Fertigstellung der durchgehenden A 44 weiter über Flandersbach und Meiersberg (L 426 und L 422) fahren werden. Eine Einschätzung die manchem recht oberflächlich, unrealistisch und naiv erscheint. In einer Informationsveranstaltung des Bürgervereins Hetterscheidt mit dem Bauleiter der A 44, Herrn Wüllner, kam daher auch die Forderung auf, auch das östliche Teilstück der A 44 erst zu öffnen, wenn der Anschluss an die A 3 fertiggestellt ist.
Autor:Peter Kramer aus Heiligenhaus |
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