Kiga-Schließung: Ein bisschen Wehmut ist dabei
Im Kindergarten Hetterscheidt ist von Abschiedsstimmung nichts zu spüren, obwohl die Einrichtung am 6. Juli endgültig schließt.
Schon vor Jahren hatte das Presbyterium beschlossen, den Kindergarten am Tersteegenhaus zu schließen und das ganze Gemeindezentrum zu verkaufen, um sich so auf eine neue Finanz- und Gemeindestruktur umzustellen.
„Das ist so, es ist eben nicht anders zu machen“, fügt sich Renate Rudolph, die Leiterin des Kindergartens, in den Lauf der Dinge. Es bisschen Wehmut schwingt schon mit, wenn sie sich erinnert: „1986 habe ich im Tersteegenhaus angefangen, das ich seit 20 Jahre leite.“
Doch sie schaut nach vorne: Gemeinsam mit ihrer Kollegin Viola Rodmann wird sie zur evangelischen Kindertagesstätte „Unterm Himmelszelt“ wechseln. Ein Großteil der verbliebenen 21 Kinder, die noch nicht zur Schule gehen, werden ebenfalls zu der Einrichtung in der Oberilp wechseln, einige gehen künftig in die „Arche“, zwei in den Caritas-Kindergarten Hetterscheidt.
„Es läuft sehr gut. Die Kinder machen jetzt schon regelmäßig Besuche dort, damit sie sich kennenlernen, erste Freundschaften wurden bereits geschlossen.“ Ebenso gibt sich das Team „Unterm Himmelszelt“ große Mühe, den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten. „Natürlich waren die Eltern schon seit zwei Jahren über die bevorstehende Schließung informiert“, so Renate Rudolph, die in diesem Zusammenhang den Träger lobt: „Die Kirchengemeinde hat sich viele Gedanken gemacht, Pfarrerin Birgit Tepe ist sehr engagiert in allen diesen Fragen.“
Renate Rudolph würde sich freuen, wenn in den nächsten Tagen ihre ehemaligen Schützlinge nochmal vorbei kommen und sich in den Räumen umsehen. „Wer möchte, kann seine alten Bilder mitnehmen, wir haben nichts weggeworfen.“
Trotz der Bemühungen, die Kindergartenschließung harmonisch zu vollziehen, gibt es Kritik von den Eltern. „Keiner hat sich um uns gekümmert“, schimpft eine Mutter, die beklagt, dass es keinen Plan gebe, die Kinder in die neuen Einrichtungen einzuführen. „Hier werden Finanzkonflikte auf dem Rücken der Kinder ausgetragen.“ Der Ärger der Mutter ist verständlich: Früher konnte sie beide Kinder in Hetterscheidt absetzen, jetzt muss sie ein Kind zur Grundschule an der Velberter Straße bringen und anschließend durch die ganze Stadt fahren, um den Kindergarten Oberilp zu erreichen.
Autor:Ulrich Bangert aus Heiligenhaus |
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