Großbrand hatte eine technische Ursache
Der Großbrand in Heiligenhaus hatte eine technische Ursache, das teilen Polizei und Feuerwehr jetzt mit. Am frühen Freitagabend, gegen 18.30 Uhr, kam es zu dem Brand in der Firma MOSCA an der Talburgstraße in Heiligenhaus. Die Löscharbeiten der örtlichen Feuerwehr, die dabei Unterstützung aus dem ganzen Kreisgebiet bekam, dauerten bis Samstagmorgen an. Am heutigen Montag, wurde der von der Polizei beschlagnahmte Brandort von Experten des Kommissariats 11 in Mettmann untersucht. Dabei kommen die Kriminalisten zu dem Ergebnis, dass das Feuer von einem elektrotechnischen Defekt im Bereich einer Produktionsmaschine verursacht wurde.
Den entstandenen Sachschaden an der großflächig zerstörten Produktionsstätte ordnen die polizeilichen Ermittler im einstelligen Millionenbereich ein. Personenschaden entstand nicht.
Eine große Rauchsäule und Flammenschein markierten die Stelle, an der viel Feuerwehr versammelt war: An der Talburgstraße brannte der kunststoffverarbeitender Betrieb nieder. Bei diesem Großbrand waren zu Spitzenzeiten rund 150 Feuerwehrkräfte und vier Drehleitern im Einsatz.
Die Leitstelle meldete Freitag um 18.57 Uhr ein Feuer in einem Betrieb an der Talburgstraße. Viele Kräfte dachten an eine unangekündigte Übung. Als die Kräfte von der Friedhofsallee ausrückten, war schnell klar, dass es sich in keinem Fall um eine Übung handelte - eine hohe Rauchsäule stand über dem Ortsteil Wassermangel.
Im ersten Abmarsch waren rund 45 Kräfte der Heiligenhauser Wehr am Ort und leiteten die ersten Maßnahmen ein. Als die Feuerwehr eintraf, schlugen bereits Flammen aus dem Dach, kleine Explosionen ereigneten sich im Gebäude. Das direkt nebenan gelegene Wohnhaus am Schopshofer Weg wurde aus Sicherheitsgründen evakuiert, von mehreren Seiten wurde das Feuer bekämpft. "Direkt nach der ersten Erkundung war klar, dass unsere Kräfte hier nicht ausreichen", schildert Einsatzleiter Ulrich Heis. Aus den Nachbarstädten wurde Hilfe angefordert. "Wichtig war für uns die Information zu Beginn, dass sich keine Menschen mehr im Gebäude befinden."
Zu Beginn des Einsatzes konnten die Frauen und Männer der Feuerwehr mehrere Gasflaschen aus einem gefährlichen Bereich bringen. "Es hätte mehrere heftige Explosionen geben können, wenn uns das nicht gelungen wäre", schildert Pressesprecher Nils Vollmar.
Hilfe aus dem gesamten Kreis
Durch das Feuer waren Teile der Wand- und Deckenkonstruktion stark verformt. Zu gefährlich wäre ein Eindringen in das Gebäude gewesen, so startete die Feuerwehr den Löschangriff von außen. Hierbei wurden zusätzlich vier Drehleitern aus den Städten Heiligenhaus, Mettmann, Ratingen und Velbert eingesetzt. Durch die starke Geruchsbelästigung wurde der Gefahrstoff-Messzug des Kreises Mettmann eingesetzt. "An acht Punkten in der Wassermangel wurden Schadstoffmessungen durchgeführt. Bei allen Messungen wurden keine gesundheitsgefährdenden Stoffe
nachgewiesen.", schildert Nils Vollmar. Als reine Vorsichtsmaßnahme wurden die Anwohner mit Lautsprecher-Fahrzeugen gebeten, ihre Türen und Fenster zu schließen. Die Lautsprecher-Fahrzeuge hierfür kamen aus dem ganzen Kreis Mettmann.
Löschwasserversorgung und Spezialtechnik
Die vielen Strahlrohre und die Drehleitern benötigten viel Wasser. Alle umliegenden Hydranten wurden von der Feuerwehr benutzt. Um den starken Wasserbedarf zusätzlich zu verbessern, legte ein Schlauchwagen aus Mettmann eine Leitung von der Höseler Straße. Eine Besonderheit war das "Vorauslöschfahrzeug-System COBRA", dass die Feuerwehr Ratingen im Moment über ein Landes-Feuerwehrprojekt testet. Mit Hochdruck wurde fein vernebeltes Wasser in den Brandraum "geschossen" - durch Fenster und Wände. Der Brandherd ließ sich so von außen gefahrlos kühlen.
Arbeiten bis in den Samstag
Gegen 1 Uhr wurden die Kräfte der Feuerwehr Heiligenhaus von den Kameradinnen und Kameraden der Nachbarstädte komplett abgelöst. Die Fahrzeuge wurden für den Ernstfall wieder einsatzbereit gemacht. Am Morgen des 30. April wurden die Frauen und Männer der Heiligenhauser Feuerwehr um 7.42 Uhr wieder zum Brandort an die
Talburgstraße alarmiert. Rund 25 Einsatzkräfte lösten die letzten Ratinger Kollegen ab, die bis in die Morgenstunden die Brandstelle bewacht hatten. Mit Unterstützung der Technischen Betriebe und der Ordnungsbehörde wurde an der Talburgstraße und am Schopshofer Weg aufgeräumt: Schläuche wurden aufgerollt und aufgeladen,
Verkehrsabsperrungen abgebaut und letzte Glutnester abgelöscht.
Mit Messgeräten wurden die evakuierten Häuser an der Talburgstraße und am Schopshofer Weg auf Rauchgase kontrolliert. Alle Messungen zeigten, dass keine Gefahr in den Wohnungen besteht. Die Bewohner konnten alle in ihre Wohnungen zurück. Mit zwei Wärmebildkameras wurden Glutnester gesucht und kleine Nachlöscharbeiten durchgeführt. Zum Schluss wurde ein Bereich mit geschmolzenem Kunststoff zusätzlich mit Löschschaum abgedeckt. Gegen 11 Uhr beendeten die ehrenamtlichen Helfer den Einsatz.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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