Graffiti macht Heiligenhauser Gesamtschule schöner!
Schüler verschönern ihren Pausenhof mit Farbe und viel Kreativität
Pünktlich zum 25. Jubiläumsjahr wurde die Gesamtschule Heiligenhaus bunter und schöner. Für ihren Pausenhof wünschten sich die Schüler eine freundlichere Atmosphäre. In einem Gemeinschaftsprojekt wurde dies nun prompt umgesetzt. Zwei Tage lang besprühten rund 20 Jugendliche die Wände der Schule. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Sommer, Sonne, Strand und Meer erwecken den Schulhof zu neuem Leben.
Laute Musik hallt durch den Pausenhof der Gesamtschule Heiligenhaus. In Gruppen oder auch allein arbeiten die jungen Leute an der Neugestaltung der Schulwände. Immer am Mann: Sprühflaschen mit buntem Lack. „Graffiti“ heißt die Kunstart, die dafür sorgen soll, dass die Schule in ihrem 25. Jubiläumsjahr um einiges bunter wird. Sonst gern auch als kriminelle Schmiererei bekannt, sorgt Graffiti bei diesem Projekt bei allen Beteiligten für große Begeisterung.
Schnell entsteht an diesem Vormittag eine Meereswelt. Wo vorher grauer Beton war, schwimmen nun Delfine, Seepferdchen und bunte Fische. Strand, Meer und Palmen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Aylin, für die es nicht ihr erstes Graffiti-Projekt ist, steht auf einer Leiter und sprüht ein Gesicht auf eine lila Qualle. Und obwohl die 22-Jährige schon Erfahrung hat, muss sie sich sehr konzentrieren, um die Arbeitsgänge richtig zu kombinieren. „Malen war schon immer meine Leidenschaft. Auf Graffiti bin ich durch das Projekt der Stadt aufmerksam geworden.“
Auch Heike Kensy-Rinas ist von dem Projekt überzeugt: „Im Zuge unseres 25-jährigen Bestehens sind wir auf die Idee gekommen, zusammen mit unseren Schülern etwas auf die Beine zu stellen“, so die didaktische Leiterin der Gesamtschule Heiligenhaus. "Gemeinsam mit Giuseppina Cagna, Leiterin des Arbeitsprojekts ‚Neue Wege’, konnten wir dann dieses Kunstprojekt recht zügig umsetzen.“ Seit inzwischen acht Jahren führt der Verein „Neue Wege“, sozialpädagogisch begleitete Graffiti-Projekte für straffällig gewordene Jugendliche durch.
Künstler Javier Landa Blanco zeigt den Jugendlichen den richtigen Dreh
Hilfe bei der Kreativarbeit bekommen die 20 Jugendlichen vor allem durch Javier Landa Blanco. Ebenfalls seit acht Jahren arbeitet er für das Projekt mit dem Verein zusammen und kommt dafür sogar aus seiner Heimat Pamplona (Spanien) angereist. Der Spanier ist als frei schaffender Künstler für den kreativen Part des Projektes verantwortlich. Diesmal war die gemeinsame Umsetzung schnell klar. Eine Strand- und Meeres-Landschaft sollte es werden. „Ich habe anhand der Vorgaben eine Skizze erstellt, die von allen Seiten für gut befunden wurde. Dann mussten nur noch die Farben bestellt werden und schon konnte es losgehen.“ Die Jugendlichen seien sehr motiviert und konzentriert gewesen, obwohl manche noch nie eine Sprühdose in der Hand gehalten hätten, so der Künstler.
Jugendhilfe der Stadt Heiligenhaus ist mit im Boot
Giuseppina Cagna, Jugendgerichtshelferin des Jugendamtes der Stadt Heiligenhaus, ist „Frau“ der ersten Stunde. Sie hatte damals die Idee, jungen Leuten, die straffällig geworden sind und die Sozialstunden ableisten müssen, auf diese Weise Werte zu vermitteln. "Der Vorteil an so einem Projekt ist, dass man sich auf einer anderen Ebene trifft. Man kommt mit den Jugendlichen, die natürlich auch Spaß an der Sache haben sollen, viel besser ins Gespräch. Vor allen Dingen Teamarbeit und Wertschätzung stehen hier im Vordergrund.“ Das sieht auch Heike Kensy-Rinas so. „Bei einer Altersstruktur von zehn bis 22 Jahren ist es wichtig, dass die Älteren auf die Jüngeren achten. Ein gutes Miteinander ist an unserer Schule sehr wichtig. Das hat bei dem Projekt prima geklappt und es kam schnell ein gutes Gemeinschaftsgefühl auf.“ Die meisten der Schüler seien im Zuge des Kunstunterrichts auf das Projekt aufmerksam geworden.
Die Finanzierung hat sich der Förderverein der Schule auf die Fahne geschrieben. Und von Künstler Javier Landa Blanco gab es obendrein ein Geschenk. Eineinhalb Tage lang besprühte er von einer Hebe-Bühne aus eine Hauswand der Schule. Bunt, fantasievoll und mit dem Schulmotto: „Jugend mit Durchblick“. In dieser freundlichen Atmosphäre wird das Pausenbrot in Zukunft noch besser schmecken.
Strandkorb gesucht:
Wer durch Zufall zu Hause einen Strandkorb besitzt, der nicht mehr gebraucht wird, kann sich gerne an die Schule wenden.
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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