Gebäude-Komplex am Sportfeld - Was kommt hier rein?
Das Schulgebäude am Sportfeld in Heiligenhaus, in dem einst die International School untergebracht war, wurde die vergangenen Monate als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Das Land NRW hatte dafür eine Vereinbarung mit der Stadt Heiligenhaus getroffen. Am gestrigen Freitag lief der Mietvertrag aus, das Gebäude steht nun wieder leer und die zukünftige Nutzung ist noch nicht abschließend geklärt.
Seit dem Frühjahr 2015 waren Flüchtlinge übergangsweise in dem Schulgebäude untergebracht und wurden von dort aus den verschiedenen Kommunen des Landes zugewiesen. "Insgesamt wäre in Heiligenhaus Platz für rund 280 Asylbewerber gewesen", so Dorothee Gindrig, Pressesprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf auf Nachfrage des Stadtanzeigers. "Wir haben aber nie alle Kapazitäten ausgeschöpft. Es waren maximal 180 Menschen dort untergebracht." Nun aber lebt kein Flüchtling mehr dort, das Gebäude wurde leer geräumt, gestern fand die Übergabe statt.
"European Homecare (EHC) - von uns als sozialer Dienstleister beauftragt - hat in den vergangenen Tagen die letzten Betten und Möbel abgeholt", so die Pressesprecherin weiter. "Auch die Kühlschränke, Kaffee-Maschinen und Ähnliches wurden wieder mitgenommen sowie das Kinderspielzimmer ausgeräumt - eben wie bei einem privaten Umzug." Teilweise waren das Mobiliar und die Elektrogeräte gemietet, teilweise gehören sie aber auch dem Dienstleister EHC mit Firmensitz in Essen. "Sie werden entweder woanders benötigt oder aber dort ins Lager gebracht."
Gegen Ende, bis vorletzte Woche um genau zu sein, waren noch 14 Flüchtlinge in dem Schulgebäude am Sportfeld untergebracht. "Sie wurden vor einigen Tagen der Kommune Oberhausen zugewiesen", erklärt Dorothee Gindrig. Nun würde diese Unterkunft nicht mehr vom Land benötigt und man habe den Mietvertrag daher auslaufen lassen können.
Für die Stadt Heiligenhaus bot der Deal mit dem Land mehrere Vorteile: Nicht nur, dass die Mieteinnahmen für das Gebäude am Sportfeld die klamme Stadtkasse aufbesserten. Die Stadt wurde auch im sechsstelligen Bereich von neuen Ausgaben verschont. Denn die Kosten für die Betreuung der Asylbewerber, Krankheitskosten sowie die Leistungen zum Lebensunterhalt übernahm das Land NRW. Ein weiterer Vorteil war, dass die in der Landeseinrichtung untergebrachten Flüchtlinge der Stadt angerechnet wurden.
"Wie das Gebäude zukünftig genau genutzt wird, ist noch nicht abschließend geklärt", so Dr. Jan Heinisch, Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus. Klar sei, dass es mit der Größe, in diesem guten Zustand, mit der angeschlossenen Turnhalle sowie dem Außengelände viele Vorteile biete. "Gespräche hierzu laufen bereits", so der Obere der Stadt. Wieder einer Schule diese Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, sei seines Erachtens nach eine sinnvolle Lösung. „Dafür ist der Komplex nun einmal ausgelegt.“ Für die Sporthalle habe bereits die SSVg Heiligenhaus wieder ihr Nutzungsinteresse angemeldet.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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