„Die Menschen müssen erinnert werden“ - Schüler sammeln für den VDK
Mehrere Dutzend Schüler waren wieder im Heiligenhauser Stadtgebiet unterwegs und beteiligten sich an der Sammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK).
Dabei kam eine stolze Spendensumme von insgesamt 1.968,71 Euro zusammen.
Nun bedankte sich Dr. Jan Heinisch, Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus, bei den fleißigsten Sammlern. „Eure Unterstützung ist sehr hilfreich und wichtig“, so Heinisch, der bedauert, dass sich immer weniger Schüler dazu bereit erklären. Und auch die Spendenbereitschaft der Bürger habe leider nachgelassen.
„Einige Leute haben, ohne mit uns zu sprechen, direkt wieder die Haustür verschlossen“, so die Erfahrung der Achtklässlerin Iris Kriese. Andere hätten sich aber auch in Ruhe erklären lassen, worum es geht und seien dann zum Spenden bereit gewesen. Die Gymnasiastin konnte zusammen mit Mitschülerin Fabienne Theus 172,56 Euro sammeln. Durch Julia Hohmann und Selina Heimel kamen weitere 164,07 Euro zusammen. Und die meisten Spenden sammelten Lena Raspel und Vanessa Olbrich mit 176,24 sowie Katharina Eichblatt und Hanna Peuss mit 199,09 Euro.
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass das Thema Kriegsgräber gar nicht so weit weg sei wie viele vermuten. „Auch auf den Heiligenhauser Friedhöfen sind Zwangsarbeiter vergraben.“
Der VDK hat sich der Aufgabe verschrieben, solche Gräber von Kriegstoten zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Außerdem betreuen die Mitglieder Angehörige. Natürlich sind es inzwischen immer weniger Bürger, die selber die Zeit des Krieges miterlebt haben, so Heinisch. „Früher erinnerten sich die Menschen an diese Zeit. Heute müssen die Menschen erinnert werden.“
Ein Medium zur Erinnerung und zur Information ist beispielsweise die neue Broschüre „Heiligenhaus in der NS-Diktatur 1933-1945“, die ab sofort im Museum Abtsküche, dem Stadtarchiv und dem Rathaus erhältlich ist. „Dabei handelt es sich um eine Broschüre zu der gleichnamigen Ausstellung, die am vergangenen Volkstrauertag im Rathaus zu sehen war“, erläutert der Heiligenhauser Bürgermeister.
Wegen der positiven Resonanz der Bürger und des regen Interesses machten sich Hartmut Nolte vom Stadtarchiv und Stephan Nau von der Heiligenhauser Stadtverwaltung die Arbeit, scannten die historischen Bilder ein, suchten nochmals die wichtigsten Dokumente zusammen und ermöglichten, dass die Vereinigung für Verkehr und Heimatpflege die Broschüre nun herausbringen konnte. Insgesamt 1.000 Exemplare konnten durch die Unterstützung von Sponsoren gedruckt werden. Bürger, die eine Broschüre abholen, werden gebeten, einen selbstgewählten Betrag zu spenden, Spendendosen stehen dafür bereit.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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