Der geistige Anspruch hält fit

Bereits seit 2007 übernimmt Daniel Furch, Bewohner des Altenheims Domizil in Heiligenhaus, ehrenamtlich Aufgaben. Dazu zählt das Entgegennehmen von Anrufen an der Rezeption sowie auch kleine Hausmeisterarbeiten. „Es ist wichtig für mich, dass ich noch geistig gefordert werde. Ich möchte nicht den ganzen Tag im Bett liegen und Fernseh gucken“, erzählt Furch.
Dass er überhaupt mal wieder so fit sein würde, habe vor einigen Jahren keiner geglaubt. „Als er hier einzog, konnte er praktisch nichts alleine bewerkstelligen, so krank war er“, so Katja Donnay, Leiterin des Heims. „Aber je mehr sich seine Krankheit besserte, desto mehr Aufgaben wollte er hier auch übernehmen. Wir können immer auf ihn zählen.“
Er kümmert sich nicht nur um das Organisieren von Veranstaltungen sowie die Rezeption, sondern auch um die Anliegen der Bewohner. Für sie sei er auch ein besonders guter Ansprechpartner. „Sie sind froh, jemanden zu haben, der die selben Probleme hat. Da besteht automatisch ein anderer Umgang als mit dem Personal“, erzählt Donnay. Mittlerweile bringt Daniel Furch sogar eine hauseigene Zeitung heraus, die einmal monatlich erscheint. Rund 30 Stunden im Monat verbringt er damit, die Texte zu schreiben. Auch eigene Kurzgeschichten schreibt er. Er kann einfach nicht nichts tun. „Ich verspüre immer den Drang, mich einzubringen“, so der Bewohner. „Und warum sollte mein Umfeld nicht davon profitieren?“
Auch in anderen Altenheimen gibt es inzwischen Bewohner, die kleinere Aufgaben übernehmen. „Oft freuen sich die Leute, wenn sie gebraucht werden“, so Donnay.