60 Jahre in der Feuerwehr: „Ich bliev no ein bitchken dobei“

Der Bürgermeister muss erst einmal seine Feuerwehr-Einsatzkleidung ablegen, bevor er den nächsten Gast in seinem Büro begrüßt.

Dabei schlüpft Dr. Jan Heinisch nicht in den obligatorischen Anzug, sondern in eine andere, legere Feuerwehrbekleidung, nämlich in die des Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbandes.
Als solcher hat er dafür gesorgt, dass Ehrennadeln an Menschen ausgegeben werden, die sich seit 50 Jahren und mehr bei den Freiwilligen Feuerwehren engagieren. Mit Günter Brunnöhler ehrt der Bürgermeister und Landesfeuerwehrverbandsvorsitzende eine Persönlichkeit, die „maßgeblich an allen Sachen mitgemacht hat, was die heutige Feuerwehr Heiligenhaus ausmacht.“ Vor 60 Jahren trat Günter Brunnöhler der Feuerwehr bei, vor 40 Jahren war er der erste Jugendfeuerwehrwart der damals neu gegründeten Feuerwehr. Gleichzeitig gratulierte der Bürgermeister zum 83. Geburtstag. „Eigentlich fand das Jubiläum im vergangenen Jahr statt, aber weil es Dir da gesundheitlich nicht so gut ging, haben wir die Ehrung auf Deinen Geburtstag verlegt.“
Der Jubilar war sehr überrascht: „Ich han davon nix jewusst“, so Günter Brunnöhler, der nur Platt redet und ein bisschen aus dem Nähkästchen plauderte, wie er zur Feuerwehr kam: Im Krieg gehörte er als Jugendlicher einem Schnellkommando an. Dort wurde ein Löschanhänger hinter ein Polizeiauto gehängt, damit ging es zu den Bränden.
Nach dem Krieg hat es sich ergeben, dass der gebürtige Velberter zunächst der Velberter Feuerwehr beitrat und nach dem Umzug in die Nachbarstadt zur Heiligenhauser Wehr wechselte.
Besonders in Erinnerung sind ihm die Großbrände bei der Farbenfabrik Wiederhold und einem Holzlager in Hilden geblieben, wo die Heiligenhauser Nachbarschaftshilfe leisteten, sowie der Brand der Migua in Heiligenhaus.
Als besondere Leistung hob Jan Heinisch den Aufbau der Jugendfeuerwehr hervor, was damals völlig neu war, aber überlebenswichtig für den Brandschutz in Heiligenhaus wurde. „Dreiviertel aller Mitglieder der Einsatzabteilung kamen über die Jugendfeuerwehr“, so Heinisch. Daneben baute Günter Brunnöhler das Feuerwehrmuseum auf, das sich gerade neu präsentiert und um das sich „Günni“ weiterhin ein wenig kümmern möchte: „Ich bliev no ein bitchken dobei.“

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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