Heiligenhaus: Aus dem Bauplatz wird ein Spieleparadies auf Zeit
Früher standen an dem Bauplatz „Am Siepen 1“ in Heiligenhaus Spiel und Spaß im Mittelpunkt, schließlich handelt es sich bei diesem städtischen Gelände um den ehemaligen Kirmesplatz. Spiel und Spaß - außerdem darüber hinaus die Förderung - sollen auch zukünftig hier geboten werden, denn schon ab Mitte/Ende September sollen hier Kindergarten-Kinder betreut werden.
Zahlreiche Zuzüge junger Familien mit Kindern
"Bedingt durch zahlreiche Zuzüge junger Familien mit Kindern, insbesondere in die Neubaugebiete in Heiligenhaus, und bedingt durch das Einsetzen des Rechtsanspruches auf Förderung in einer Kindertageseinrichtung, besteht die dringende Notwendigkeit nach zusätzlichen Kita-Plätzen in unserer Stadt", erläutert Thomas Langmesser, Leiter des Fachbereiches III.5 Jugend bei der Stadtverwaltung. "Das ist natürlich ein schönes Problem, mit dem wir uns da befassen müssen", ergänzt Michael Beck, erster Beigeordneter/Kämmerer. "Allein durch die Zuzüge der letzten Zeit gibt es rund 100 zusätzliche Kinder unter sechs Jahre im Stadtgebiet." Alle hätten Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer entsprechenden Einrichtung. "Bisher haben wir den Bedarf an Kita-Plätzen beziehungsweise bei Kindertagespflegepersonen immer decken können", so Beck. "Damit das auch zukünftig der Fall ist, werden nun zusätzliche Kapazitäten geschaffen."
Awo wird Träger der neuen Kita in Heiligenhaus
Mit dem Awo-Kreisverband konnte im Jahr 2016 ein Träger gefunden werden, der beabsichtigt, in einem Neubau in Innenstadtnähe (Linderfeldstraße) eine viergruppige Einrichtung zu errichten. "Mit der Fertigstellung dieser Einrichtung ist allerdings erst zum Kindergartenjahr 2019/2020 zu rechnen", so Langmesser. "Da der Platzbedarf aber schon früher besteht, erklärte die Awo die Bereitschaft, den Betrieb der geplanten neuen Einrichtung in einer baulichen Interimslösung bereits zum Kindergartenjahr 2017/2018 aufzunehmen." Und genau das soll auf dem ehemaligen Kirmesplatz nun umgesetzt werden.
In Modulbauweise wird in der 34 Kalenderwoche ein 490 Quadratmeter großer Komplex auf dem Platz erreichtet. "Das ist mit dem Landesjugendamt abgestimmt und eine Betriebserlaubnis wurde auch bereits erteilt", informiert Hildegard Schröder, Awo-Geschäftsführerin. Sie sei überrascht gewesen, wie ansprechend diese "Zwischenlösung" aussehen wird. "Natürlich! Der Komplex erfüllt alle Anforderungen einer Kita", so Langmesser. "Es gibt entsprechende Räumlichkeiten für die drei Gruppen, Räume für die Mitarbeiter, Sanitär-Anlagen und mehr." Der Mietvertrag laufe zwei Jahre, bis dahin soll der Neubau an der Linderfeldstraße errichtet sein.
Auf dem ehemaligen Kirmesplatz stehen nun zunächst vorbereitende Maßnahmen an: Wasserleitungen, die Stomversorgung - die Aufträge sind bereits alle vergeben. Außerdem muss der Platz mit Erde aufgeschüttet werden. An nur einem Tag wird der Kran die einzelnen Module voraussichtlich platzieren. "Steht das Gebäude, müssen Möbel aufgestellt und das Spielzeug eingeräumt werden", so Beck. "Das Kindergartenjahr beginnt zwar schon zum 1. August, doch wir sind ein bisschen in Verzug geraten, erst ab Mitte oder Ende September können die Kinder und Erzieherinnen einziehen." Die Betreuung der ersten Kinder findet bis dahin übergangsweise in den Räumen der Awo-Kita in der Heide sowie in einem Mehrzweckraum des Bürgervereins in diesem Stadtteil statt.
Elisabeth Milich wird die Leitung der Kita übernehmen
Leiterin der neuen Awo-Kita wird Elisabeth Milich. Die Ratingerin war neun Jahre in einem Montessori-Kindergarten in Düsseldorf tätig, verfügt über ein Montessori-Diplom und hat zudem einen Bachelor in Bildungs- und Sozialmanagement. "Ich freue mich, dass ich nicht nur die Leitung übernehmen, sondern auch gleich den Aufbau der Kindertagesstätte mit betreuen darf", so Milich. "Die Betreuungszeit wird immer von 7 bis 17 Uhr sein." Mit zwölf Kindern würde es losgehen, danach folgt ein sukzessiver Ausbau, bis schließlich in drei Gruppen rund 55 bis 60 Kinder von sieben pädagogischen Fachkräften betreut werden. "Dieser sukzessive Ausbau ist sehr sinnvoll, so dass wir auch eine gute Altersmischung haben", sagen Verena kleine Holthaus, Awo-Fachbereichsleiterin. Man wolle außerdem Synergien schaffen und nutzen, schließlich betreibt die Awo bereits eine Kita in der Heide. "Beim Personal wird es daher auch zu einer Mischung aus bewährten Heiligenhauser Kräften und neuen Mitarbeitern kommen."
Information:
-Das endgültige Domizil für die Awo-Kindertagesstätte soll ein Neubau an der Linderfeldstraße sein. Hier soll ein großer Komplex entstehen, der neben der Kita auch mehr umfasst.
-Geplant ist die Unterbringung des Awo-Treffs (derzeit an der Schulstraße), außerdem sollen seniorengerechte Wohnungen und eine Tiefgarage entstehen.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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