Vier Varianten: Zum aktuellen Stand rund um das Heljens-Bad
Über die Zukunft des Heljens-Bades wird sowohl im Aufsichtsrat der Stadtwerke Heiligenhaus als auch unter den Bürgern viel diskutiert. Immer wieder machen Gerüchte die Runde, dass das 1965 eröffnete Freibad und das 1974 gebaute Hallenbad ersatzlos geschlossen werden sollen. "Dem ist nicht so", informiert Bürgermeister Michael Beck. Fest steht aber, dass eine finanziell tragbare, den Nutzungswünschen der Bürger und der Größe der Stadt entsprechende Lösung her muss. Denn das mehr als vier Jahrzehnte alte Gebäude sowie die über 50 Jahre alte Anlage im Freien an der Selbecker Straße 12 weisen deutliche Spuren der Zeit auf. "Kein Wunder bei der stets hohen Luftfeuchtigkeit, den warmen Temperaturen und dem Einsatz von Chlor."
Eine endgültige Lösung präsentieren, das konnten der Heiligenhauser Bürgermeister und Michael Scheidtmann, Geschäftsführer der Stadtwerke, bei ihrer Pressekonferenz am Mittwoch nicht. Dennoch erläuterten sie die verschiedenen Möglichkeiten und Varianten, die die beauftragten Architekten von der POS4 Architekten Generalplaner GmbH erarbeitet haben. "Gemeinsam mit den Mitgliedern des gegründeten Arbeitskreises ,Heljens-Bad' haben wir dafür zunächst den Bedarf und die Wünsche aus der Bevölkerung abgefragt und damit die Grundlage geschaffen", so Scheidtmann. Vertreter von Schulen, Kindergärten und Vereinen, aber auch Privatpersonen und Politiker zählen zu dieser Arbeitsgruppe.
Investitionssumme liegt zwischen 8,5 und 14 Millionen Euro
Vier Vorschläge hat das Architekturbüro aus Düsseldorf erarbeitet. "Die kleinste Variante wird eine Investitionssumme von 8,5 Millionen Euro erfordern, bei der größten wären es circa 14 Millionen Euro", informiert der Stadtwerke-Geschäftsführer, der nun die Betriebskosten zu allen vier Möglichkeiten errechnen und in die Diskussion mit einfließen lassen möchte. "Bei allen Vorschlägen handelt es sich jeweils um einen Neubau auf unserem 56 Quadratmeter großem Gelände. Außerdem soll dem Wunsch nach einem Ganzjahresbetrieb nachgekommen werden."
Bei der kleinsten Variante können Groß und Klein ausschließlich drinnen schwimmen, und zwar in einem Lehrschwimmbecken sowie einem 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen. Auch einen Sprungturm soll es geben. Bei Variante zwei wird das 25-Meter-Becken sechs Bahnen umfassen, außerdem soll es ein kleines angrenzendes Außenbecken geben. Größer (25 Meter) fällt dieses Außenbecken bei Variante drei aus. "Das Außenbecken soll nachts übrigens abgedeckt werden können, was natürlich enorme Auswirkungen auf die Betriebskosten haben wird." Und noch mehr Möglichkeit zum Schwimmen im Freien bietet Variante vier, bei der eins der aktuell bestehenden Becken des Freibades in angepasster und modernisierter Edelstahlvariante zusätzlich erhalten werden soll.
Sanierung wäre möglich, wirtschaftlich gesehen aber wenig sinnvoll
Auch die Sanierung des 1974 gebauten Hallenbades wäre theoretisch eine Option. "Die Kosten für die Stadtwerke würden dann schätzungsweise bei 7 Millionen Euro liegen", so Michael Beck, der aber zu Bedenken gibt, dass die Betriebskosten und der damit verbundene jährliche Verlust für das städtische Tochterunternehmen damit steigen würden. "Aktuell machen wir jährlich einen Verlust von 1,3 Millionen Euro im Jahr. Diese Summe würde höher ausfallen, denn auch nach der Sanierung bleibt es ein rund 50 Jahre altes Gebäude mit überholter Bausubstanz, das einfach nicht so energetisch sein kann, wie ein moderner Neubau."
Doch wie geht es nun weiter? - Die Vorschläge werden dem Aufsichtsrat der Stadtwerke, die Betreiber des Heljens-Bades sind, präsentiert. "Letztendlich ist es aber eine politische Entscheidung. Und das ist auch gut so", sagt Michael Scheidtmann, der davon ausgeht, dass die Beratungen und Diskussionen einige Monate dauern werden. Es handle sich um Planwerte, Änderungen bei den vier Varianten sind also durchaus noch möglich. "Ich habe die Erwartung, dass wir noch dieses Jahr zu einer Entscheidung kommen", sagt der Bürgermeister der Stadt. Und selbst wenn diese gefallen ist, wird es noch einige Zeit dauern, bis es zur Inbetriebnahme des neuen Heljens-Bades kommt - wie auch das dann aussehen wird.
Hinweis:
Kommt es zu einem Neubau des Heljens-Bades, ist es das angestrebte Ziel, dass der Badbetrieb während der Maßnahmen im alten Bad weiterlaufen kann.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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