Städtebauliche Entwicklungskonzepte
ISEKs gehen in nächste Phase
Die integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepte (kurz ISEKs) für die Heiligenhauser Innenstadt sowie die Ortsteile Oberilp und Nonnenbruch schreiten in ihrer Erarbeitung voran. Die beiden Konzepte stehen unter dem Motto "Zukunft Heiligenhaus 2030" und werden eine Gesamtstrategie für die zukünftige Entwicklung der Plangebiete darstellen und zugleich als Grundlage für die Erschließung von Förderzugängen dienen. Mit der Bestandsanalyse ist nun der erste Schritt zur Erarbeitung der ISEKs weitgehend abgeschlossen. Wichtiger Bestandteil dieser Phase war die Beteiligung der Öffentlichkeit, denn die Einschätzung der Bürger zu den Stärken und Schwächen der Innenstadt sowie der Ortsteile Oberilp und Nonnenbruch bildet die Basis für die zu erarbeitenden Projekte und Maßnahmen.
Den Beginn der Beteiligung markierte die Auftaktveranstaltung im September. Rund 40 interessierte Bürger versammelten sich in der Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums, um über verschiedene Themenfelder der Stadtentwicklung zu diskutieren. Die zulässige Anzahl der Teilnehmenden vor Ort musste aufgrund der Corona-Bestimmungen beschränkt werden, weshalb die Veranstaltung zusätzlich als Livestream online übertragen wurde und somit Heiligenhauser auch zu Hause vor den Bildschirmen erreichte.
Zeitgleich mit der Auftaktveranstaltung startete die Online-Beteiligung auf der Projekthomepage www.zukunft-heiligenhaus-2030.de. Mit der interaktiven Karte stand ein Beteiligungsformat zur Verfügung, bei dem Bürger Orte innerhalb der Plangebiete markieren und mit einer persönlichen Einschätzung oder Projektidee versehen konnten. Insgesamt wurden über 170 Marker in der Karte gesetzt, die wiederum mit über 180 Kommentaren versehen und über 2.300 positive oder negative Bewertungen erhalten haben. Zusätzlich wurden wöchentlich neue Umfragen im Beteiligungsformat "Fragen der Woche" durchgeführt, bei denen folgende Themenfelder im Fokus standen: Woche 1: Öffentlicher Raum und Stadtgestaltung; Woche 2: Einzelhandel; Woche 3: Wohnen und Wohnumfeld; Woche 4: Mobilität; Woche 5: Bildung und soziale Themen; Woche 6: Kultur, Freizeit, Freiraum und Tourismus.
Während einer Laufzeit von sechs Wochen haben im Durchschnitt 150 Bürger wöchentlich an der jeweiligen Befragung teilgenommen. Die ausführlichen Ergebnisse der Befragung können bereits auf der Homepage eingesehen werden.
Trotz der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wurde auch „analog“ und vor Ort auf die Erarbeitung der ISEKs aufmerksam gemacht. Die Stadtverwaltung nahm den Wochenmarkt auf dem Rathausplatz als Anlass, um selbst jede Woche mit einem Stand vertreten zu sein. Dabei kam es zu vielen Gesprächen mit interessierten Marktbesuchern zu verschiedenen Themen der Stadtentwicklung in Heiligenhaus.
Die Resonanz auf die abgeschlossenen Beteiligungsformate entspricht den Erwartungen der Stadt Heiligenhaus und ist sehr positiv zu bewerten. Insbesondere die Online-Formate wurden von den Heiligenhauser Bürgern gut angenommen und lieferten eine Vielzahl unterschiedlicher Anregungen sowie Ideen für den weiteren Planungsprozess. Im Rahmen einer ersten Auswertung konnten bereits Handlungsfelder identifiziert werden, die in den verschiedenen Formaten immer wieder ins Gespräch kamen. Dazu zählen zum Beispiel fehlende Freizeitangebote und Treffpunkte für Jugendliche, der Umgang mit Leerständen in den Projektgebieten oder die Befürchtung von Funktionsverlusten der Innenstadt im Zusammenhang mit dem Neubau des Nahversorgungszentrums auf dem ehemaligen Hitzbleck-Areal. Als konkrete Maßnahmen aus der Beteiligung sind beispielhaft die Neugestaltung bzw. Aufwertung bestehender Spiel- und Bolzplätze sowie im Hinblick auf Leerstände die Schaufenstergestaltung oder (Zwischen-)Nutzung für kulturelle Zwecke zu nennen.
Es gilt nun, die vielen Anregungen und Ideen auszuwerten und in die Konzeption zu überführen. Als nächsten Arbeitsschritt werden die beauftragten Planungsbüros post welters + partner mbB und CIMA Beratung + Management GmbH gemeinsam mit der Stadtverwaltung Leitziele für die beiden Plangebiete entwickeln sowie Handlungsfelder und erste Maßnahmenansätze ausarbeiten. Anschließend wird eine weitere Beteiligung der Öffentlichkeit stattfinden. Hierzu sind Vertiefungswerkstätten für die Plangebiete Innenstadt, Oberilp und Nonnenbruch vorgesehen, in deren Rahmen ausgewählte Handlungsfelder, Projektideen und Orte innerhalb der Plangebiete vertieft diskutiert werden sollen. Die Auswahl der Diskussionsschwerpunkte erfolgt auf Grundlage der Ergebnisse aus der Beteiligung und der Analyse. Die Werkstätten sollen - soweit möglich - im Frühjahr 2021 stattfinden, die genauen Termine werden noch bekannt gegeben. Um die in den gängigen Beteiligungsprozessen meist unterrepräsentierte Zielgruppe der Jugendlichen stärker einzubinden, sind darüber hinaus spezielle Jugendbeteiligungsformate geplant. Dabei soll insbesondere der identifizierte Mangel an Freizeitangeboten und Treffpunkten im Fokus der Diskussionen stehen.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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