Einkaufszentrum auf dem Kiekert-Areal: Chance versäumt!
Zur Erklärung der CDU, warum man den Verzicht auf eine Überdachung der Ladenpassage im Einkaufszentrum auf dem Kiekert-Areal für die bessere Lösung hält, nehme ich im Namen der SPD-Fraktion wie folgt Stellung:
1. Wir erleben gerade wieder einmal die enorme Wandlungsfähigkeit der Heiligenhauser CDU. Noch kurz vor der Ratsentscheidung über das EKZ kamen CDU und FDP nach ihren Geheimverhandlungen auf WAHL und SPD mit dem Ansinnen zu, die Vergabe für das EKZ zu entscheiden und die Verwaltung mit Nachverhandlungen über ein Dach zu beauftragen. Unsere Position war: Zuerst die Inhalte (Nachbesserungen mit Dach etc.) klären, dann die Vergabe beschließen. Erst der Bürgermeister brachte die Kehrtwende der CDU mit seiner Anmerkung, ein Dach sei „schädlich“.
2. Die vorgetragene Argumentation, das Neue (EKZ) müsse (in Sachen Wetterschutz) genau so schlecht sein, wie das Alte (Hauptstraße), um Wettbewerbsgleichheit zu erreichen, geht natürlich gar nicht! Umgekehrt wird ein Schuh draus: Das Neue muss besser werden, um das Alte zu beflügeln!
3. Im Übrigen ist die Absicht, Kunden vom EKZ in die Hauptstraße zu locken, erst der zweite Schritt. Im ersten Schritt muss das EKZ in Konkurrenz zu Nachbarstandorten in der Lage sein, zusätzliche Kunden in die Innenstadt zu locken. Wer wegen mangelnder Attraktivität (bei schlechtem Wetter) erst gar nicht hier her gelockt werden kann, kann auch nicht in die Hauptstraße weiter geleitet werden. Wo es keine zusätzlichen Kunden gibt, gibt es auch keine zusätzliche Kaufkraftbindung. Ziel verfehlt!
4. Interessant ist der Hinweis auf die Fehler der Vergangenheit, die die CDU selbst zu verantworten hat. Das Rathaus-Center wurde gegen die Warnungen der SPD in der heutigen Struktur durchgesetzt und war von Anfang an eine Fehlplanung. Aber nicht, weil es eine Überdachung hat, sondern weil der Standort des Supermarktes – im Untergeschoss mit separatem Eingang – falsch gewählt wurde, wodurch in der Passage der Magnet fehlt, der die Laufkundschaft auch für die übrigen Läden anzieht. Die Folge: Leerstände.
5. Einig sind wir uns in der Bewertung, dass Procom den besseren Entwurf geliefert hat. (Von zweien, die überhaupt nur in die Wertung gekommen sind.) Aber besser ist nicht automatisch gut genug! Mit ein paar Nachbesserungen (Dach, Wohnungen, Zuordnungen) hätte es ein wirklich guter Entwurf werden können. Diese Chance wurde versäumt!
Autor:Peter Kramer aus Heiligenhaus |
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