Bürgerhaus Langenberg öffnet 2015
Bürgermeister Stefan Freitag gab sich gestern vor der Presse zuversichtlich: „Am 1. Juli 2015 können wir das Bürgerhaus wieder öffnen.“
„Voraussetzung ist, dass der Rat am 25. September die Verwaltung mit dem Innenausbau beauftragt. Die Trockenlegung findet zurzeit statt und wird in diesem Monat noch beendet“, kündigt Björn Dröscher an, der Abteilungsleiter des Bau- und Planungsmanagements der Kultur- und Veranstaltungs GmbH.
Bei der Trockenlegung konnte auf die befürchtete große Baugrube vor dem Bürgerhaus an der Hauptstraße verzichtet werden. „Die jetzige Baugrube reicht bis zum Keller. Wir haben herausgefunden, dass man bereits beim Bau eine Entwässerung im Innenbereich berücksichtigt hat, die durch spätere Umbauten in ihrer Funktion beeinträchtigt war und deshalb zu Feuchtigkeitsschäden führte.“
„Es werden allerdings die Vorrichtungen geschaffen, um eine Vollgastronomie später einrichten zu können“, kündigt Björn Dröscher, Bauchef der Kultur- und Veranstaltungs GmbH Velbert (KVV) an.
„Die KVV braucht keine Vollgastronomie, aber ich bin der Überzeugung, dass alle technischen Einrichtungen vorhanden sein müssen, falls man sich in zehn oder 20 Jahren entscheidet, dort doch eine Gastronomie einzurichten“, so Bürgermeister Stefan Freitag, der im Übrigen darauf verweist, dass bereits der Stifter des Bürgerhauses vor gut 100 Jahren eine Gastronomie nicht für notwendig erachtete.
„Wenn das Bürgerhaus fertig ist, bekommen wir einen Konzertsaal, der in der Umgebung einzigartig sein wird. Ich bin davon überzeugt, dass nach einem Konzert alle Besucher in der Langenberger Gastronomie einkehren können.“ Stefan Freitag verweist darauf, dass direkt neben dem Bürgerhaus mit der Wiederherstellung des Gasthauses „Zum Hirschen“ ein interessantes Angebot geschaffen wird. Freitag findet vielmehr, dass die Sammlung des Arbeitskreises Alt-Langenberg ins Bürgerhaus gehört, „vielleicht mit einer Tourist-Information verbunden“.
Für die jahrelange Schließung des Bürgerhauses und den schleppenden Baufortschritt hat der Bürgermeister zwei Hauptgründe ausgemacht. „Wir konnten nicht wissen, dass es zu Pfusch am Bau kam, und das bereits bei der Errichtung. Es wurde weniger Stahl eingebaut als in den Plänen verzeichnet ist. Wahrscheinlich hat man aus dem Eisen die Kanonenkugeln des Ersten Weltkriegs geformt. Weitere Fehler wurden bei der ersten großen Sanierung in den 70er Jahren gemacht, ohne dass ich den Bauingenieuren von damals zu nahe treten möchte. Sie haben nach dem Stand der damaligen Technik gehandelt.“
Auch am Schloss
Hardenberg geht‘s weiter
Den zweiten Hauptgrund für den Zeitverzug sieht Stefan Freitag darin, dass die Stadt sechs Jahre lang dafür gekämpft hat, vorzeitig bauen zu können. Als 2009 die Maßnahmen hätten begonnen werden können, fiel die Stadt in den Nothaushalt und damit war ihr eine Vorfinanzierung nicht erlaubt.“ Und wenn wir schon kein Glück hatten, so kam dann noch Pech dazu: Die Pleite einer Dachdeckerfirma.“ Jetzt ist der Bürgermeister sicher, dass kontinuierlich weiter gebaut werden kann, so dass die Wiedereröffnung in drei Jahren möglich ist. Die ganze Sanierung wird dann 18 Millionen gekostet haben, die Baupreissteigerung inbegriffen.
Bei der zweiten städtischen Großsanierung historischer Bauten legt sich Stefan Freitag nicht fest, wann die beendet sein wird. Immerhin: „Die Sanierung von Schloss Hardenberg hat Fahrt aufgenommen“, verkündet Björn Dröscher. „Die Fassadensanierung wird im Winter abgeschlossen, die Ausschreibung für die Rohbauarbeiten läuft. 2,5 Millionen Euro sind für die statische Sicherung vorgesehen.“
„An dem Museumskonzept des Herrenhauses wird festgehalten“, bekräftigt Stefan Freitag und wirbt um Verständnis, wenn es zu Verzögerungen kommt. „Es handelt sich um ein Gebäude aus dem Mittelalter, das ist anders als der Umbau eines Einfamilienhauses.“ Für die weitere Finanzierung ist er sich der Landeshilfe sicher: „Ich bin sehr optimistisch, dass wir das Schloss in die Förderung bekommen.“
Als ein besonderes Kleinod bezeichnet Freitag die Wehrgänge, die ziemlich einzigartig sind. „Die sollten wenigstens teilweise zugänglich gemacht werden, denn sie üben auf Besucher eine Faszination aus.“
Autor:Ulrich Bangert aus Heiligenhaus |
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