Bücherdetektive im Einsatz
Auch in diesem Jahr findet das Projekt „Bücherherbst“ in der Stadtbibliothek Velbert statt. Mit viel Spaß werden die Kleinen spielerisch als Piraten oder Detektive ans Lesen herangeführt.
Täglich besuchen zwei Velberter Grundschulklassen die Bücherei. Für die Erst- und Zweitklässler haben sich die Mitarbeiter der Stadtbücherei eine Piraten-Quizrallye ausgedacht, die Zweit- und Drittklässler verwandeln sich in Nachwuchsdetektive. Einen Kriminalfall haben die Grundschüler zu lösen: In der Bücherei wurde eingebrochen und die Kinder haben einen anonymen Brief erhalten. Dafür hat die Stadtbibliothek sogar eine kleine Einsatzzentrale errichtet, die einer Detektivkanzlei gleicht. Tobende, aber vollbeschäftigte kleine Detektive gehen hier ihrer Recherche nach. Mit verschiedenen Hinweisen sollen die Grundschüler einen Code entschlüsseln, um den Täter zu entlarven.
„Das Detektiv-Thema ist sehr beliebt, weil es spannend ist und es den Kindern Spaß macht, die Aufgaben zu lösen“, erzählt Martina Saint-Martin, Leiterin der Kinderbibliothek Velbert. Anhand von Fotos von Verdächtigen sollen die kleinen Leseratten den Täter finden. „Dass auf den Fotos verkleidete Mitarbeiter der Bücherei zu sehen sind, ist überraschenderweise keinem der Kinder aufgefallen“, schmunzelt Saint-Martin.
Aufgeteilt in Gruppen - dem Sherlock Holmes-Team, der TKKG- oder ???-Gruppe - gilt es Fragen zu beantworten, die sich rund um die Bücherei drehen. So lernen die Kinder spielerisch, sich in der Bibliothek zurechtzufinden.
„Den Kindern macht es Spaß, nachzuforschen. Das bringt sie zum Lesen und ergänzt den Leseunterricht in der Schule enorm“, so Grundschullehrerin Renate Gabriel. Für jede richtig beantwortete Frage erhalten die Kinder Merkmale, um Verdächtige ausschließen zu können. Ob der Täter einen Hut oder eine Brille trägt, lange oder kurze Haare hat. Mit Eifer waren die Schüler der Klasse 4c der Grundschule Birth bei der Sache.
„Zwar nehmen alle Grundschulen aus Velbert an dem Projekt teil“, erzählt Saint-Martin, „aber leider nicht alle Klassen, obwohl das Projekt kostenlos ist. „Unser Ziel ist es, dass jedes Kind mindestens zwei- bis dreimal im Jahr die Bücherei besucht.“
Am Ende der Recherche trugen alle Gruppen ihre Ergebnisse zusammen und der Einsatz der Grundschüler hatte sich gelohnt: Sie konnten dem Täter auf die Spur kommen. Zur Belohnung durfte sich jedes Kind dann ein Buch ausleihen. Passend zum Thema war vor allem Gruseliges und Spannendes der Renner.
Jetzt hofft Leiterin Saint-Martin, das ein oder andere Gesicht auch öfter in der Bücherei zu sehen. Die Kinder fühlten sich auf jeden Fall sehr wohl. „Ich fand es sehr schön und vor allem spannend, weil es so aufregend war“, berichtet Grundschülerin Claire Helene begeistert.
Autor:Jens Bangert aus Heiligenhaus |
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