Schlamm wird schonend beseitigt
Die Sanierung des Abtskücher Stauteiches hat begonnen
Die wegen des Naturschutzes lange Zeit umstrittene Entschlammung des Abtskücher Teiches hat begonnen. „Wir haben jetzt ein Verfahren, das umweltschonend und gleichzeitig kostengünstig ist“, versichert Christian Lux, Regionalleiter West beim Ruhrverband.
Im Gegensatz zu früheren Überlegungen, nachdem der Teich trockengelegt werden sollte, kommt nun ein Schneidkopfschwimmsaugbagger zum Einsatz. Der auf dem Grund liegende Schlamm wird von dem Schneidkopf gelöst, abgesaugt und über eine schwimmende Leitung zum Parkplatz direkt am Teich gepumpt. Dort hat eine holländische Fachfirma allerhand Gerät aufgebaut, vom Stromgenerator bis zu zahlreichen Sieben und Hochleistungszentrifugen. Hier wird dem Schlamm das Wasser entzogen, die Feststoffe werden in Containern abtransportiert. „Der Feinsand wird im Baubereich wiederverwendet, die Grobstoffe und der Schlammkuchen kommen auf eine Deponie“, beschreibt Christian Lux die weitere Verwendung der Rückstände.
Schlamm wurde zuvor auf seine Zusammensetzung hin untersucht
Damit es keine Überraschung gibt, wurde der Schlamm zuvor auf seine Zusammensetzung hin untersucht. „Es gibt eine geringe Belastung mit Schwermetallen, vor allem Zink, das liegt an dem Zulauf aus der Kläranlage. Bis die benachbarte Kläranlage umgebaut wurde, diente das Gewässer als Schönungsteich“, erklärt der Vertreter des Ruhrverbandes. Als der Stauteich vor etlichen Jahren in den Besitz der Stadt Heiligenhaus überging, wurde vereinbart, dass der Wasserverband für die Beseitigung des Schlamms zu sorgen hat.
Tiere können rechtzeitig flüchten
Der Schwimmbagger, der sich an Seilen befestigt von einem zum anderen Ufer zieht, hat seine Arbeit im östlichen Teil des Teiches aufgenommen. „Dort brüten besonders viele Vögel. Wenn wir dort fertig sind, stören wir das Brutgeschäft zum Beginn des Frühlings nicht“, versichert Stefan Brück von der niederländischen Fachfirma, die über eine große Erfahrung auf dem Gebiet der Sanierung von naturnahen Gewässern hat. „Der Bagger und der der Schneidkopf bewegen sich ganz langsam, das ist ein großer Vorteil. So können wir sicher sein, das eventuell betroffene Tiere rechtzeitig flüchten.“ Aber nicht alle Teichbewohner fürchten sich vor dem schwimmenden Arbeitsgerät. „Schwäne sind unsere Freunde, die sind neugierig, die kommen zu jedem Nassbagger.“
Im April sollen die Arbeiten beendet sein, der Parkplatz wird dann wieder zu benutzen sein.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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