Nachwuchs unterm Brett
Das hat es in der 50-jährigen Geschichte des Heiligenhauser Freibades noch nicht gegeben: Unter einem Sprungbrett am Schwimbecken nisten Vögel.
Ausgerechnet den Hohlraum zwischen dem Einmeter-Sprungbrett und dem Sockel haben sich Bachstelzen ausgesucht, um dort den Nachwuchs auszubrüten. Nahezu unbemerkt von den Heiligenhauser Badegästen haben die Vögel dort ein Nest angelegt. Bachstelzen bevorzugen gerne von Menschen angelegte Strukturen, wie Mauernischen, Fensterbänke, Dächer – oder Sprungbretter.
Unbeeindruckt von dem Badebetrieb hat das Weibchen vier Eier gelegt und ausgebrütet, während über ihr quietschvergnügte Kinder mit Anlauf ins Wasser springen. „Bei großem Andrang haben wir das Einer-Sprunbrett immer mal wieder gesperrt, damit die Elterntiere ihre Jungen füttern können“, so Aushilfsschwimmmeisterin Sarah Olbricht.
In den publikumsarmen Zeiten und an kühlen, verregneten Tagen sind die flatternden Elterntiere besonders aktiv. Nahezu im Minutentakt schleppen sie ihre Insektenfracht an. Mit dem für Bachstelzen typischen Schwanzwippen stolzieren sie über das Sprungbrett, um anschließend in den darunter liegend Hohlraum zu springen, wo vier gierige Schnäbel auf das Futter warten.
Bachstelzen sind in verschiedenen Variationen in ganz Europa und weiten Teilen Asiens verbreitet und besiedeln gerne offene und halboffene Landschaften. Vor allem der kurz geschnittene Rasen im Heljensbad bietet den „Wippstälzen“, wie der Vogel auf Platt heißt, gute Nahrungsmöglichkeiten.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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