Frühlingspfad im Vogelsangbachtal begleitet mit passenden Gedichten zur Jahreszeit
Im Paradies darf man Mensch sein

Die bekannten und weniger bekannten Gedichte kann man bis Juni auf sich wirken lassen. Vorgestellt wurde der Frühlingspfad nun durch Irid Johannsen (von links), Bürgermeister Michael Beck, Stadtförster Hannes Johannsen und Heinz-Peter Schreven. | Foto: Ulrich Bangert
  • Die bekannten und weniger bekannten Gedichte kann man bis Juni auf sich wirken lassen. Vorgestellt wurde der Frühlingspfad nun durch Irid Johannsen (von links), Bürgermeister Michael Beck, Stadtförster Hannes Johannsen und Heinz-Peter Schreven.
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Da Reisen über Ostern in diesem Jahr so gut wie nicht möglich ist, bietet sich ein Spaziergang in der heimischen Umgebung an. "Alle Menschen brauchen Luft und Freiheit, vor allem in dieser schwierigen Zeit“, stellt Bürgermeister Michael Beck fest.

Eine schwierige Zeit hatte auch der Gelehrte Dr. Heinrich Faust, der in seinem engen Studierzimmer daran verzweifelte, weil er nicht das fand, was die Welt im Innersten zusammenhält. Nach einem fast verübten Suizid lebte er an der Frühlingsluft auf: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“, so die Erkenntnis nach dem Osterspaziergang in Goethes berühmten „Faust“. Nicht nur der Dichterfürst pries den Frühling, sondern viele Poeten waren von der wieder aufkeimenden Natur so begeistert, dass sie ihre Empfindungen im Reime fassten.

Inspiration
am Wanderweg

Von der Stimmung können sich Besucher ab sofort im Paradies - wo denn sonst - inspirieren lassen. Am Wanderweg von der Abtsküche talabwärts in Richtung Wasserwerk sind 21 Gedichte an Baumstämmen angebracht, die alle den Frühling beschreiben.

Bürgermeister
griff zum Tacker

Der Bürgermeister war so begeistert, dass er höchstpersönlich die letzte Folie antackerte. Dabei ist der „Frühlingspfad“ aus der Not durch Corona geboren worden. Weil im Dezember der Weihnachtsmarkt mit dem beliebten Winterwald am Rathaus nicht aufgebaut werden konnte, gab es einen Adventspfad im Wald mit entsprechenden Texten. Das kam so gut an, dass sich die Organisatoren entschlossen, auch in den anderen Jahreszeiten ein literarisches Angebot zu machen. rid Johannsen, studierte Germanistin und Ehefrau des umtriebigen Stadtförsters Hannes Johannsen, hat die Werke ausgesucht.

Die bekannten und weniger bekannten Gedichte kann man bis zum Juni auf sich wirken lassen, wenn um einen herum die Bäume ausschlagen und die Vögel um die Wette zwitschern. Die Zweige um die hölzernen Stelen mit den Gedichten sind mit frühlingshaft bunt bemalten Holzscheiben behangen. „Das haben Kinder der Adolf-Clarenbach-Schule nach einer Waldführung gemacht“, sagt der Förster und überlegt, was denn im Sommer aufgehangen werden könnte. Denn eines ist klar: Alle Jahreszeiten werden auf die Art begleitet.

„Alle Vögel
sind schon da...“

Heinz-Peter Schreven, zweiter stellvertretender Bürgermeister und engagiert in der Waldpädagogik, ist von der literarischen Vorlage so begeistert, dass er zur Eröffnung zur Gitarre griff und mit seiner Frau Christa singend durch die sich belebende Natur marschierte: „Alle Vögel sind schon da...“ Und die Spechte hämmerten dazu im Takt.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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