„Einer der Wettpartner hat übertrieben“

Schwer stapft Heribert Büttner durch den tiefen Schnee. In die Fußstapfen des Vorsitzenden des Bürgervereins Hetterscheidt steigt Bürgermeister Dr. Jan Heinisch, gefolgt vom Heinz Nardmann.

In der Hand hält der Schiedskommissar seinen riesigen Zollstock, mit dem er bei vielen schneefreien Wetten in den vergangenen Jahrzehnten ein bisschen hilflos in der Luft rumfuchtelte.
Bevor er die Messlatte in den verharschten Schnee vor der Hetterscheidter Sparkassenfiliale rammt, begrüßt er die zahlreichen Schaulustigen, die trotz des leichten Regens und Tauwetters zur 35. Schneewette kamen. „Ich hoffe, dass wir auch die 40. schaffen. Das meine ich für mich ganz persönlich“, wie er hinzufügt, bevor er den Mess-stab in den Schnee schiebt. „Das sind 20 Zentimeter, zwei sind die Norm“, konstatiert der Schiedsrichter.
„Einer der Wettpartner hat es mit dem Wetten übertrieben“, stellt Heribert Büttner fest und spielt darauf an, dass die unerwartet großen Schneemengen bereits seit Wochen eine große Herausforderung darstellen.
Den drei Herren wird der traditionelle Schneekorn gereicht. Dr. Jan Heinisch hebt sein Glas und erinnert an das Datum: „Wir haben heute den 1.1.11 und gleich ist es 11.11 Uhr, das ist wahrlich eine Schnapszahl“, stellt er fest.

Obwohl der Bürgermeister kein Freund alkoholischer Getränke ist, lehrt er das Pinnchen in einem Zug, wobei ihm anzusehen ist, dass dies der erste und letzte Schnaps in diesem Jahr sein wird. Mit einem Schneekorn wärmen sich auch die Zuschauer, viele unter ihnen sichern sich gleich eine Miniaturflasche mit der Jahreszahl 2011, ein beliebtes Sammelobjekt, das so manche Kellerbar in Hetterscheidt schmückt.
Die Wetteinlösung findet diesmal nach den neuen Wettregularien am 16. Januar in der Tersteegen-Schule im Rahmen eines Neujahrsempfangs für alle Mitglieder des Hetterscheidter Bürgervereins statt.