Bäume fällen mit einem lauten Knall
„Bumm!“ - ein ohrenbetäubender Knall, eine Staubwolke wirbelt auf, ein dicker Baumstamm legt sich krachend auf den Panoramaradweg.
Um die Gefahrenbäume nach dem Pfingstunwetter zu beseitigen, griff der Förster Hannes Johannsen zu ungewöhnlichen Maßnahmen: Er ließ einige Bäume sprengen.
Den Anfang machte eine in sich verkeilte Baumgruppe am Hang gegenüber des ehemaligen Isenbügeler Bahnhofs. „Es wäre außerordentlich gefährlich, hier mit Hubsteiger und Kettensäge vorzugehen“, so die Einschätzung des städtischen Försters, der die Hilfe der „Fachgruppe Sprengen“ des Technischen Hilfswerkes Ratingen anforderte.
Die Fachleute haben so etwas schon häufiger gemacht. An bestimmten Stellen wurde rund um die Wurzel einige wenige Kilo Sprengstoff verteilt. Tage zuvor wurden die direkten Anwohner in der Unterilp über die ungewöhnliche Fällaktion informiert und gebeten, sich im hinteren Teil der Häuser aufzuhalten und zuvor die Fenster zu öffnen, damit die Druckwelle nicht die Scheiben beschädigt. Zusammen mit den THW-Helfern aus Heiligenhaus wurde die Umgebung abgesichert und kurzfristig die Ruhrstraße gesperrt.
Nachdem die THW-Experten Entwarnung gaben und sich der Pulverdampf verzogen hatte, schauten sich Hannes Johannsen und die Mitarbeiter der Technischen Betriebe das Ergebnis an. Der Förster war zufrieden, der Wurzelteller liegt jetzt wie ein Anker im Hang, die Baumstämme auf dem Radweg wurden sofort beseitigt.
Hannes Johannsen empört sich, dass in den vergangenen Wochen Mitbürger die Gefahren ignorierten, Absperrungen einrissen und sogar die Forstarbeiter übel beschimpften. „Straßen, Schulwege und Versorgungseinrichtungen hatten nach dem Sturm nunmal Vorrang, der Panoramaradweg ist in erster Linie eine Freizeiteinrichtung.“
Mittlerweile ist dieser bei Spaziergängern und Radfahrern beliebte Weg bis einschließlich der Talbrücke Laupendahl wieder zu nutzen. Das kurze Teilstück auf Kettwiger Gebiet bleibt unpassierbar. „Das sieht aus, als habe jemand eine Handgranate in den Baumkronen gezündet, da müssen Experten ran.“
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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