Angehende Jäger lernen in und mit der Natur

Umweltbildungszentrum bietet neue Jagdkurse an

„Mittlerweile sind immer mehr Menschen dabei, die tiefer in das Thema Wald, Natur und Ökologie einsteigen wollen, und deshalb einen Jägerkurs besuchen.“ Hannes Johannsen, der Leiter des Umweltbildungszentrums (UBZ), hat diesbezüglich einen Wandel festgestellt.  „Früher waren es hauptsächlich die Söhne und Töchter von Jägern.“

Nach dem Tod von Klaus Sternemann vor einigen Monaten, der den Jagdkurs Niederberg über 30 Jahre geleitetet hatte, wurde nun die Ausbildung zum „grünen Abitur“ auf neue Beine gestellt. „Wir vermitteln nicht innerhalb weniger Wochen viel Wissen, sondern lassen uns Zeit. Am 4. September geht es los, Ende April wird vor der Kreisverwaltung die Prüfung abgelegt.“ Früher war die Ausbildung nicht so umfangreich, es sind neue Themen dazugekommen, die mit einem Fachmann oder einer Fachfrau besetzt werden.
Veterinärin Janine Dietz informiert zum Beispiel über alle Tiere, die unters Jagdrecht fallen. Der Jäger und Jurist Markus Koch kennt sich mit dem Jagdrecht aus und will darüber hinaus den Spaß an der Jagd und der Arbeit mit dem Hund vermitteln. Auf einem Schießstand bei Wesel leiten die Büchsenmacher Friedel Kohnen und Jörg Harte die Neulinge an, mit welchem Gewehr und welcher Munition auf welches Tier geschossen wird. Robert Papp gibt Tipps, wie man sich auf dem Hochsitz verhält und wie man ans Wild rankommt.

„Wir verbinden Theorie und Praxis“, kündigt Förster Johannsen an, der für die Ausbildung nicht nur die Sammlung der Tierpräparate des Umweltbildungszentrums nutzt, sondern auch die Exponate des Waldmuseums, um dabei auf die Aspekte der Forstwirtschaft einzugehen. „Dazu gibt es Exkursionen in die Natur, der Blick geht über den Tellerrand hinaus. Jedes Revier hat sein Ökosystem, das muss verstanden werden.“ Markus Koch präzisiert die Anliegen der Jägerschaft: „Uns liegen alle Tiere am Herzen, nicht nur die Jagdtiere.“

Der Unterricht findet immer dienstags und donnerstags von 19.30 bis 21.30 Uhr im Seminarraum des UBZ statt, dazu kommen 20 Schießtermine an Samstagen und weitere Exkursionen. Der Erwerb eines Jagdscheins ist nicht ganz billig: Die Grundgebühr liegt bei 1.100 Euro, hinzukommen Unterrichtsmaterialien, Leihgebühren für die Waffen und den Schießstand, Munition, Auslagen für amtliche Papiere und die Prüfung - da kommen schon mal 2.300 Euro zusammen.

Information:
Vor dem Jägerkurs findet am Montag, 20. August, um 19.30 Uhr ein Infoabend im Umweltbildungszentrum statt. Anmeldungen sind unter h.johannsen@heiligenhaus.de oder hannes-waldland@arcor.de möglich.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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