Heiligenhauserin veröffentlicht ihr Buch "JuliusTigerHerz"
Eine wahre Geschichte, die berührt!
Das kürzlich erschienene Buch "JuliusTigerHerz - Aufgeben ist keine Option" der Heiligenhauserin Melissa Scholten handelt von einem kleinen Jungen, der an Krebs erkrankt und vier Jahre nach der ersten Diagnose stirbt.
Bei dem, was in den Kapiteln und auf den Seiten geschildert wird, handelt es sich um eine wahre Geschichte. Es ist die Geschichte von Julius und seiner Mutter, es sind die Worte und die Emotionen von Julius und seiner Mutter, es sind die Erlebnisse und Begegnungen von Julius und seiner Mutter. Denn Melissa Scholten musste das, was dem Leser manches Mal Tränen in die Augen steigen lässt sowie auch einige Male Freude verspüren lässt, wirklich durchleben. Sie musste ihren "Tiger" - wie sie ihn von klein auf nannte - viel zu früh gehen lassen.
Blog mit Gedanken und Erlebnissen
Rund ein Jahr ist sein Tod nun her. Schon während des Kampfes gegen den Krebs, begann die Heiligenhauserin ihre Gedanken und Erlebnisse mit Julius aufzuschreiben, informierte über einen Blog alle Interessierten über ihr Leben mit einem schwer kranken Kind. Aus diesen Einträgen ist das Buch entstanden, das der Klartext-Verlag mit vielen privaten Bildern veröffentlicht hat.
Ein großer Tumor änderte alles
"Julius war vier Jahre alt, als ich eine Beule an seiner Brust bemerkte", erinnert sich Melissa Scholten. Der Besuch beim Arzt brachte die schreckliche Diagnose: Ein großer Tumor (Stadium IV) im Brustraum. "Was folgte waren eine aggressive Chemo-Therapie, eine Operation und eine weitere Chemo-Therapie sowie eine Bestrahlung." Nicht leicht für Mutter und Kind, aber die Behandlung zeigte Wirkung, der Tumor verschwand. Im August 2016 dann der Schock. Bei einer Nachsorge-Untersuchung wurde erneut krankes Gewebe bei dem Jungen entdeckt. "Damals sagten mir die Ärzte bereits, dass die Chancen für mein Kind sehr schlecht stehen." Für Julius ging es erneut ins Krankenhaus, wo eine Chemo-Therapie und eine Bestrahlung durchgeführt wurden. Wieder war die Behandlung erfolgreich.
Fokus auf die schönen Dinge
Doch auch dieses Mal war die Freude nicht von langer Dauer. Röntgen-Aufnahmen zeigten im Februar 2018 erneut Metastasen. "Das war der Zeitpunkt, an dem ich entschied, fortan nur noch schöne Dinge mit meinem Tiger zu machen", so die Mutter. Ihr Sohn sollte die wenige Zeit, die ihm prognostiziert wurde, in vollen Zügen genießen können. Eine Entscheidung, die für eine liebende Mutter alles andere als leicht zu treffen ist. "Wir hatten inzwischen ein regelrechtes Krankenhaus-Trauma, Julius Nieren waren durch die Chemo-Therapien angegriffen, außerdem zeigte er durch die ganzen Strapazen eine Entwicklungsverzögerung, was nichts Ungewöhnliches ist."
Rückhalt von Familie und Freunden
Für die Heiligenhauserin, die bei der Feuerwehr arbeitet, gab es großen Rückhalt von Familie, Freunden und den Kollegen. "Die Feuerwehr startete eine Sammel-Aktion, innerhalb kürzester Zeit kam viel Geld zusammen, so dass Julius und ich auf eine Kreuzfahrt gehen konnten." Und auch weitere Aktionen und Ausflüge sollten ihrem Sohn jeden Tag verschönern. "Ich gründete meinen Blog und ließ alle an unseren Abenteuern teilhaben." Für Julius und seine Mutter ging es unter anderem zum Türöffner-Tag der "Sendung mit der Maus", ins Lego-Discovery-Center und ins Cockpit eines Flugzeuges. "Außerdem durfte er Bagger fahren, wir machten Rundflüge mit einem Helikopter sowie einem Zepelin und mein Sohn hätte sogar mit der Bundesliga-Mannschaft des BVB ins Stadion einlaufen dürfen - nur ging es ihm an diesem Tag nicht gut."
Das Schreiben über Höhen und Tiefen, über fröhliche Momente und Augenblicke der Trauer half Melissa Scholten dabei, alles zu verarbeiten und nicht den Mut zu verlieren. Bis heute füllt sie ihren Blog wie eine Art Tagebuch. "Die Resonanz war stets positiv."
Neuneinhalb Wochen im Hospiz
Jeder Tag wurde von dem Mutter-Sohn-Gespann so gut es geht ausgekostet, bis es dem kleinen Kämpfer zunehmend schlechter ging und er im März 2019 ins Kinder- und Jugendhospiz Burgholz kam. Seine Mutter wich natürlich weiterhin nicht von seiner Seite. "Wir wurden gut aufgenommen, alle waren herzlich und aufgeschlossen", so die inzwischen 41-Jährige, die ihren damals runden Geburtstag in der Einrichtung feierte. "Auch Ostern konnte Julius noch erleben." Nach neuneinhalb Wochen Aufenthalt schlief er mit fast acht Jahren - vier Jahre nach der ersten Diagnose - ein. An seiner Seite waren seine Eltern, die sich trennten, als Julius zweieinhalb Jahre alt war, sowie Melissa Scholtens neuer Lebensgefährte, den Julius schnell in sein großes Herz geschlossen hatte.
"Mami, ich bin doch immer bei dir!"
"Julius wusste, dass er krank war. Die gesamte Tragweite war ihm allerdings nicht bewusst", sagt die Heiligenhauserin. Er habe immer gespürt, wenn seine Mutter traurig war, ist diese sich sicher. Dann sagte er: "Mami, ich bin doch immer bei dir!"
Und so ist es auch, versichert Melissa Scholten, deren Buch "JuliusTigerHerz - Aufgeben ist keine Option" diese traurige Geschichte erzählt. Daneben kommen zudem die Themen "Freude an kleinen Dingen des Alltags" und "Rückhalt von Familie und Freunden" nicht zu kurz. Im Fokus steht dabei immer Eines: Die unendlich große Liebe zwischen einer Mutter und ihrem Sohn.
Zeit für Trauer, Zeit zum Genießen
"Das Schlimmste im Leben ist mir schon passiert", sagt Melissa Scholten, der nach wie vor viel Verständnis entgegengebracht wird, wenn sie Momente zum Trauern braucht. Dennoch hat sie nicht die Lebensfreude verloren, die sie auch Julius jeden Tag spüren lassen wollte. "Nehmt euer Schicksal an. Ihr könnt es lenken. Also tut es auch!" Eine Botschaft, die sie ihren Lesern mit auf den Weg geben möchte. "Es sind kleine Dinge, an denen man sich erfreuen kann. Für mich sind das aktuell die steigenden Temperaturen. Ich genieße es, an der frischen Luft zu sein." Manchmal sei es aber auch das Gefühl von Befreiung, nachdem sie geweint hat. "Was übrigens etwas ist, wofür ich mich nicht schäme", so die Heiligenhauserin. "Wenn ich weinen möchte, dann weine ich!"
Die Entscheidung, aus jedem Tag das Beste rauszuholen, war die Richtige, versichert Scholten. "Es hieß ursprünglich, Julius wird nur noch drei oder vier Monate Lebenszeit haben", so die Autorin. "Es waren 15 - und diese haben wir täglich mit Liebe gefüllt."
Zum Buch:
- Titel: JuliusTigerHerz - Aufgeben ist keine Option. Eine Mutter erzählt vom Kampf ihres Kindes gegen den Krebs
- Seiten: 200
- ISBN: 978-3-8375-2213-6
- Preis: 16,95 Euro
- Das Buch ist im örtlichen Buchhandel sowie über die üblichen Online-Plattformen erhältlich.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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